Anlässlich des internationalen Hebammentages am 5. Mai fordert Christin Bahnert, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen die sächsische Sozialministerin Barbara Klepsch dazu auf, sich für den Fortbestand des Berufsstandes der Hebammen einzusetzen.

“Sowohl die schwierige wirtschaftliche Situation der Hebammen als auch die drohende Unterversorgung bei der Vor- und Nachsorge und der Geburtshilfe stellen einen unhaltbaren Zustand dar. Hebammen sind wesentlich dafür verantwortlich, dass Kinder einen guten und sicheren Start ins Leben erhalten und Schwangere und Mütter vor und nach der Geburt alle Hilfen bekommen, die sie in dieser Zeit benötigen. Dennoch sind Hebammen nach wie vor unterbezahlt und müssen angesichts der hohen Versicherungsbeiträge zunehmend ihren Beruf aufgeben.”

Durch die für Juli angekündigte weitere Steigerung der Haftpflichtprämien um 20 Prozent steht der gesamte Berufsstand der Hebammen vor dem Aus. Denn ohne Haftpflichtversicherung dürfen freiberufliche Hebammen keine Geburten sowie Schwangeren- und Wochenbettbetreuung mehr annehmen. Zudem sind Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband gerade gescheitert, die sichern sollten, dass Hausgeburten und Geburten in Geburtshäusern auch weiterhin als Kassenleistung abgerechnet werden können.

“Auch in Sachsen suchen in einigen Regionen immer mehr Frauen vergeblich nach einer Hebamme für die Geburt, für Vorsorge oder für die Wochenbettbetreuung. Frauen benötigen jedoch unbedingt das Recht auf eine selbstbestimmte Geburt mit der freien Wahl des Geburtsortes sowie mit der Begleitung durch eine Bezugshebamme.

Deshalb rufe ich die sächsische Staatsregierung und insbesondere Sozialministerin Klepsch (CDU) dringend dazu auf, den fortschreitenden Lücken in der landesweiten, flächendeckenden Versorgung junger Familien in Sachsen nicht länger tatenlos zuzusehen.  Um den Fortbestand des Hebammenberufes zu sichern muss Frau Klepsch beispielsweise endlich Lösungsansätze – etwa durch die Deckelung der Schadenssumme, einen staatlich finanzierten Haftungsfonds oder die Schaffung einer öffentlich-rechtlichen Berufshaftpflicht in diesem Bereich – prüfen und deren Umsetzung auf Bundesebene vorantreiben.”

Der internationale Hebammentag wurde 1990 durch den Internationalen Hebammenkongress eingeführt um auf die unzureichende Versorgung mit Hebammenhilfe hinzuweisen.

Am 5. Mai finden auch in Sachsen zahlreiche Aktionen des Deutschen Hebammenverbandes statt:

05.05.2015: Hebammenpicknick auf den Elbwiesen in Pirna, ab 9.30 Uhr

05.05.2015: Kundgebung in Dresden, Alaunpark, 16.00 Uhr

05.05.2015: Erzählcafé im Geburtshaus Chemnitz, Weststraße 18, 15.00 bis 18.00 Uhr

Über alle Veranstaltungen am Tag der Hebammen informiert der Deutsche Hebammenverband: https://www.hebammenverband.de

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar