Der Student_innenRat der Universität Leipzig positioniert sich zur Unterbringung von geflüchteten Menschen in der Ernst-Grube Halle wie folgt: Die für alle Beteiligten überraschende Unterbringung von ursprünglich geplant 600 geflüchteten Menschen in der Ernst-Grube Halle offenbart die völlige Plan- und Konzeptlosigkeit des Sächsischen Innenministeriums bei Fragen der Asylpolitik. Wir möchten, dass sich die Universität Leipzig grundsätzlich dazu bereit erklärt, geflüchteten Menschen eine Unterbringung zu garantieren.

Jedoch möchten wir auch an die Zustände in der Dresdner Zeltstadt erinnern, wo die nötige Infrastruktur nur durch das Engagement von vielen Freiwilligen und Ehrenämtler_innen nicht völlig zusammenbrach. Dies gilt es von Anfang an zu verhindern, sodass sich nicht haltbare humanitäre Missstände nicht noch einmal wiederholen.

Marcus Adler, Referent für Antirassismus meint: “Anstatt ein Scheitern der bisherigen Unterbringungskonzepte für schutzsuchende Menschen zu thematisieren, diskutiert das Sächsische Innenministerium über Extraeinrichtungen für geflüchtete Menschen aus den Balkanstaaten und die temporäre Aussetzung vom Schengen Abkommen. Dies lenkt bewusst die Debatte weg von dem in Sachsen immer stärker werdenden Rassismus im Alltag und in den Institutionen, hin zur pauschalen Diskriminierung von geflüchteten Menschen aus dieser Region. Gerade die asylfeindliche Stimmung in Freital und der Angriff auf die Asylunterkunft in Dresden-Stetzsch sollte zu einem Umdenken im  Sächsischen Innenministerium führen.”

Um halbwegs menschenwürdige Bedingungen für die zukünftig untergebrachten Menschen garantieren zu können, sind die Stadt Leipzig, die Universität und das Studentenwerk dazu angehalten diesen sämtliche sanitären Anlagen zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus sollte auch ein Fokus auf soziale Angebote und Beratung gelegt werden.

Adler weiter: “Wir bitten alle Studierenden sowie die in der Sporthalle trainierenden und Wettkämpfe austragenden Vereine sich der Situation anzunehmen und Hilfe vor Ort zu leisten, wenn diese benötigt wird.”

Der Student_innenRat folgt dem Ausspruch: Refugees Welcome! und unterstützt die Etablierung einer Willkommenskultur für Geflüchtete und asylsuchende Menschen in Leipzig und ganz Sachsen und solidarisiert sich mit sämtlichen Protesten, die sich gegen die “Spaziergänge” von Legida oder Pegida richten.

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