Die Meldungen, dass die Ware nicht mehr vor Heiligabend lieferbar ist, häufen sich bei den Kundinnen und Kunden von Amazon, so ver.di Streikleiter Thomas Schneider. Die Streiks bei Amazon in Leipzig und an 5 weiteren Standorten haben ihre Wirkung. Trotz tausender Aushilfen konnte die Amazon Geschäftsführung die Wirkungen der Streiks nicht außer Kraft setzen. Eingearbeitete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können nicht einfach durch befristete Aushilfen ersetzt werden, da hilft auch die große Zahl nichts, da wird das Chaos eher noch vergrößert, so Thomas Schneider.

Auf unsere flexible Streikstrategie konnte die Amazon Geschäftsführung nicht wirklich erfolgreich reagieren. Mal waren zu viel Beschäftigte, mal zu wenig im Betrieb, so ver.di Fachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago. Das die Geschäftsführung von Amazon immer noch nicht zu Tarifverhandlungen bereit ist, liegt wohl eher an den Vorgaben aus Amerika. Aber wir werden auch im nächsten Jahr weitermachen, so Lauenroth-Mago.

Mein Respekt gilt den vielen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei Amazon, die sich immer wieder an den Streiks beteiligt haben. Hier kämpfen viele hungert Menschen für Menschenwürde, demokratische Strukturen, faire und existenzsichernde Arbeitsbedingungen und gegen eine Amerikanisierung unserer Rechtsstrukturen, schätzt Jörg Lauenroth-Mago die Streiks des Jahres 2015 zusammen.

ver.di fordert die Anwendung des Tarifvertrages für den Einzel- und Versandhandel auch beim online-Riesen Amazon.

1.013 Euro Weihnachtsgeld, 1.075 Euro Urlaubsgeld, eine 38 Stundenwoche und 6 Wochen Urlaub sind in der Branche üblich. Das wollen wir auch für die Beschäftigten bei Amazon durchsetzen, so Lauenroth-Mago.

Amazon verweigert die Aufnahme von Tarifverhandlungen, hat aber auf Grund der Streiks in den letzten drei Jahren die Gehälter und Löhne immer wieder etwas erhöht, zuletzt im September. Amazon zahlt kein Urlaubsgeld und gewährt ab 2016 nur noch 28 Arbeitstage Urlaub.

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