Die aktuelle Flüchtlingssituation geht auch am Theater der Jungen Welt nicht spurlos vorbei. Seit Herbst gibt es eine ganze Reihe von Aktivitäten, getragen vom Theater und dem Förderverein des TdJW, um geflüchteten Familien, Zugang zu Kultur zu vermitteln und damit einen aktiven Beitrag zur Integration zu leisten. Am 20. Dezember wird das TdJW erstmalig einen Busshuttle für Flüchtlinge anbieten, um Familien, die nicht in unmittelbarer Nähe des Theaters wohnen, einen Besuch im Haus am Lindenauer Markt zu ermöglichen.

Dabei arbeiten Theater und Förderverein mit verschiedenen Einrichtungen wie dem Kinder- und Jugendnotdienst oder dem Wohnheim in der Liliensteinstraße zusammen. Ermöglicht wird dieses Angebot durch die Weinhandlung Lindner, welche die Kosten für den Busshuttle übernimmt. Für die Theaterbesucher gibt es eine mehrsprachige Einführung direkt vor der Veranstaltung. Das Stück “Ein Kranich im Schnee” ist dabei besonders geeignet, da visuelle und musikalische Eindrücke hier mehr vermitteln als die Sprache.

“Ich freue mich außerordentlich über das beispielhafte bürgerschaftliche Engagement der Familie Lindner, sich ungefragt für diese Initiative einzubringen”, so Intendant Jürgen Zielinski. “Ich würde mich freuen, wenn es Nachahmer findet.” Evelyn Lindner, Inhaberin der Weinhandlung Lindner begründet die Zusammenarbeit mit dem TdJW: “Wir sind dem Theater seit Jahren sehr verbunden und freuen uns, auf diesem Wege auch einen Beitrag für die Flüchtlinge leisten zu können.”

Für Januar ist bereits ein zweiter Busshuttle geplant, dieses Mal organisiert vom Förderverein des TdJW. Zudem kooperiert das Theater der Jungen Welt mit dem Patenprogramm des Leipziger Flüchtlingsrats, um gemeinsame Theaterbesuche von deutschen und migrantischen Familien zu ermöglichen. Auch die TdJW-Patenlesung am vergangenen Sonntag erzielte 812 Euro an Spenden, fand wie in den vorherigen Jahren zugunsten des Flüchtlingsrats statt.

Das Theaterprojekt “Brennpunkt: X” mit einem Text von Nuran David Calis steht außerdem im Sommer zum Spielzeitabschluss an. Hier werden TdJW-Schauspieler zusammen mit Geflüchteten die aktuelle Situation auf der Bühne umsetzen. Regie führt Jörg Wesemüller und die Schirmherrschaft für das Projekt hat die sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration Petra Köpping übernommen.

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