Seit Anfang Dezember beherbergt der Caritasverband Leipzig auf dem Gelände des Robert-Koch-Klinikums in Grünau neun Flüchtlingsfamilien. Es ist die erste Einrichtung dieser Art des Wohlfahrtsverbandes. Im Haus 10 werden für die rund 50 Asylsuchenden notwendige Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Um vor allem den Kindern das Einleben in der neuen Umgebung zu erleichtern, übergaben Mitarbeiter des Klinikums St. Georg, zu dem das Robert-Koch-Klinikum gehört, ein durch Spenden finanziertes Spielzimmer sowie Willkommenspakete an den Caritasverband.

“Als wir die Mitteilung erhielten, dass Flüchtlinge im Haus 10 untergebracht werden, war für uns sofort klar, dass wir das Wort ‚Nachbarschaftshilfe’ leben und demonstrieren wollen. Über einen Spendenaufruf an die Mitarbeiter des St. Georgs wurden Geld- und Sachwerte, vor allem Spielzeug und Kleidung für die Kleinen, gesammelt”, erklärt Simone Flieger, Pflegedienstleiterin am Klinikum St. Georg. Von den Spenden wurde Mobiliar und Zubehör für ein Spielzimmer gekauft, das anschließend von den Klinikmitarbeitern liebevoll eingerichtet wurde.

Marcus Zschornack, Fachbereichsleiter des Caritasverbands Leipzig e. V., freut sich über die große Hilfsbereitschaft. “Wir danken den Mitarbeitern des St. Georgs. Gerade in der Flüchtlingshilfe ist ehrenamtliches Engagement unglaublich wichtig. Das Haus 10 im Robert-Koch-Klinikum ist die erste Flüchtlingsunterkunft, die wir als Verband betreiben. Entsprechend gibt es auch für uns noch anfängliche Barrieren, die überwunden werden müssen. Umso schöner ist es, dass die Kinder nun einen Ort erhalten haben, an dem sie spielen und einfach Kind sein dürfen”, betont er. Zwei hauptamtliche Mitarbeiter der Caritas übernehmen vor Ort die soziale Betreuung und unterstützen die Familien, unter anderem bei Behördengängen und Sprachkursen.

Im Haus 10 leben aktuell neun Flüchtlingsfamilien mit insgesamt 23 Kindern zwischen 0 und 18 Jahren. Der jüngste Bewohner erblickte erst am 20. Dezember das Licht der Welt. Ein Großteil der Asylsuchenden kommt aus Syrien und Afghanistan und war zuvor unter anderem dem Messegelände sowie in der Ernst-Grube-Halle untergebracht.

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