Am 10. März 1946 startete Erich Zeigner, der von 1945 bis 1949 Leipziger Oberbürgermeister war, zu einer sechstägigen Reise in die britische Besatzungszone. Kurz vor Beginn der so wichtigen ersten Leipziger Nachkriegsmesse unternahm er mit dieser Reise den Versuch, Leipzig als gesamtdeutschen Messestandort zu erhalten. Er führte dazu Gespräche mit hochrangigen Politikern und Wirtschaftsexperten u. a. in Bremen, Hamburg und Braunschweig. In seinem anschließenden Bericht an die sowjetische Militärverwaltung ging er davon aus, mit seiner Reise einen Durchbruch für den Messestandort Leipzig erreicht zu haben.
Doch dies sollte sich als Trugschluss erweisen. Was aber waren Zeigners Überlegungen gewesen? Und was waren die Gründe für sein (mittelfristiges) Scheitern? Welche Rolle spielten die Besatzungsmächte in dem Poker um die Zukunft der Messestadt?
Das Stadtarchiv Leipzig (Torgauer Straße 74) ist mit der Straßenbahn der Linie 3 oder 3E in Richtung Taucha bzw. Sommerfeld (Haltestelle Volksgarten) zu erreichen.