„Eines wurde bei diesem HR Innovation Day deutlich: HR ist keine ‚lebendige Leiche‘ wie Thomas Sattelberger, Ex-Telekom-Personalvorstand und Management-Guru es nannte, sondern kann mit Hilfe innovativer Lösungen und Vorgehensweisen entscheidende Beiträge zum Erfolg moderner Unternehmen leisten. Dies gelingt jedoch nur, wenn sich die Personalerinnen und Personaler aktiv den Herausforderungen der Digitalisierung stellen“, resümiert Initiator und Gastgeber Prof. Peter M. Wald (Fakultät Wirtschaftswissenschaften).

„Dabei muss HR die Menschen und deren Miteinander in den Unternehmen genauso im Auge haben, wie HR sich endlich trauen muss, eigene Trends zu setzen und bei der Umsetzung auch mal zu experimentieren“, so Wald weiter.

Das jährlich an der HTWK Leipzig stattfindende Informations- und Diskussionsevent für Personaler war am vergangenen Sonnabend (28. Mai) bereits in seine fünfte Runde gegangen. In den Keynotes und Workshops standen besonders die Folgen der Digitalisierung in den Personalbereichen im Mittelpunkt. Mit knapp 150 internationalen Teilnehmern und Teilnehmerinnen wurde eine Rekordbeteiligung erreicht.

Bereits mit der ersten Keynote verstand es Barbara Josef, Beraterin und Ex-Kommunikations-Chefin von Microsoft Schweiz hervorragend, ihre Erfahrungen bei der Etablierung neuer Arbeitsformen wie „Co-Working und Co-Creation“ eindrucksvoll darzustellen. Dabei ermunterte sie die Anwesenden nachdrücklich, neue Dinge auszuprobieren und sich bietende Chancen aktiv zu nutzen, denn aus ihrer Sicht ist „virtuelle Zusammenarbeit  nicht Margarine, sondern Nutella.“ Demgegenüber hatte Dr. Sven Sebastian (Neurowissenschaftler, Proventika, Berlin) vor allem die Risiken der zunehmenden Digitalisierung im Blick. Er verwies darauf, im Zuge der zunehmenden Digitalisierung die Besonderheiten der menschlichen Physis und der Emotionen nicht aus dem Blick zu verlieren. In einem englischsprachigen Workshop stellte Tom Haak von HR Trend Institute in Amsterdam die Möglichkeiten von HR Analytics vor. Dabei geht es um den gezielten Einsatz von Daten bei der Auswahl und dem Einsatz von Mitarbeitern. Trotz der hohen Erwartungen, die mit diesem Thema derzeit verbunden würden, handele es sich auch dabei nicht um den heiligen Gral des modernen Personalmanagements, betonte der Referent.

In zwei Workshop-Runden konnten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen u. a. hautnah erfahren, wie derzeit rekrutiert wird und wie moderne Abstimmungs-Tools eingesetzt werden können. In einem Workshop machten sich die Teilnehmerinnen  und Teilnehmer mit den Unterschieden der Personalarbeit zwischen Deutschland und Frankreich vertraut. Dabei wurde klar, wie groß diese – bei aller Nähe – doch sind und es wurde diskutiert, wie damit offensiv umgegangen werden kann. Neben diesen Themen ging es aber auch um klassische Personalthemen wie die Möglichkeiten zur modernen Stellenbewertung sowie zur Kompetenzentwicklung und zu Fragen der Führung unter den Bedingungen einer zunehmenden Digitalisierung.

In einer abschließenden Keynoterunde konnten die Referenten Lutz Leichsenring (Young Targets, Berlin) und Matthias Wolf (Firstbird, Wien) erfolgreich vermitteln, wie wichtig innovative Impulse gerade für Erfolge im Recruiting sind. Dabei reichen die Möglichkeiten vom gezielten Einsatz spielerischer Elemente (sog. Recruitainment) – z.B. bei Escape-Games für IT-Nerds – bis hin zu „hippen“ Lösungen, die es aktuellen Mitarbeitern leicht machen, neue Mitarbeiter zu empfehlen.

Weitere Informationen zu Inhalten und Referenten des diesjährigen HR Innovation Days über Twitter unter #HRInnoDay oder über den „Leipziger HRM-Blog“ von Prof. Peter M. Wald unter http://leipzig-hrm-blog.blogspot.de/

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