Die Verbesserung der Lage von Menschen mit Behinderungen ist Inhalt einer Kooperation der Partnerstädte Addis Abeba und Leipzig, die sich über die kommenden drei Jahre erstrecken wird. Ab Sonntag, 23. Oktober, ist eine zwölfköpfige Delegation aus Äthiopien in Leipzig, um fünf Tage lang die projektbeteiligten Abteilungen der Stadt Leipzig und externe Partnerorganisationen kennenzulernen. Erwartet werden nicht nur die zehn Mitglieder der Projektgruppe, die sich aus Fachleuten aus dem Bildungs- und Kulturbereich zusammensetzt, sondern auch der neue Leiter der internationalen Abteilung der äthiopischen Hauptstadt und eine Repräsentantin des 2014 gegründeten Städtepartnerschaftsvereins.

Beim Auftakt für das Projekt „Inklusive Kommune“ geht es vor allem darum, den Stand zur Ausgestaltung von Inklusion in den Bereichen Bildung und Kultur in Leipzig zu erfahren und kritisch zu betrachten. Auf dem Programm der Gruppe aus Addis Abeba stehen demzufolge zahlreiche Gespräche mit Experten aus dem Amt für Jugend, Familie und Bildung, dem Dezernat Kultur, aber auch der Universität Leipzig, der Sächsischen Bildungsagentur, der Deutschen Zentralbücherei für Blinde und mit Vertretern freier Träger, wie z. B. dem Haus Steinstraße e. V., dem Behindertenverband Leipzig e. V. und dem Antidiskriminierungsbüro Sachsen e. V. Gesetzt ist die Teilnahme an der 7. Leipziger Bildungskonferenz „Vielfalt leben – Leipzig auf dem Weg zu Inklusion: ein weiter Schritt“ im Festsaal des Neuen Rathauses am 27. Oktober. Besichtigungen beispielsweise der Albert-Schweitzer-Schule, des Berufsbildungswerks Leipzig für Hör- und Sprachgeschädigte (BBW) sowie der Lindenhofschule und der Deutschen Zentralbücherei für Blinde bieten Einblicke in den Alltag und die Arbeit Leipziger Einrichtungen. Workshops z. B. zur Gebärdensprache runden das Programm ab.

Das Projekt basiert auf drei zeitlich aufeinander folgenden Phasen: Nach dem Auftakt in Leipzig, bei dem der Austausch von Erfahrungen und Wissen im Vordergrund steht, ist der Besuch einer Leipziger Delegation in Addis Abeba vorgesehen. Die jeweilige Besucherdelegation fasst ihre Eindrücke in einem Protokoll über den Stand der Inklusion in der besuchten Partnerstadt anhand von definierten Kriterien zusammen. Die Protokolle bilden die Grundlage für die zweite Projektphase.

In dieser Etappe steht die Erarbeitung von Handlungsansätzen zur verbesserten Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in den beiden Städten im Vordergrund. In der dritten Projektphase, die sich bis September 2019 erstreckt, sollen die entwickelten Praxisansätze konkretisiert und gemeinsam mit den externen Projektpartnern umgesetzt werden.

Das Projekt „Inklusive Kommune“ wird über das Programm ““Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte“ (Nakopa) der Engagement Global gGmbH getragen. Ausgangspunkt für das Vorhaben ist die 2008 in Kraft getretene UN-Behindertenrechtskonvention für gleichberechtigte Teilhabe in der Gesellschaft, die für Menschen mit Behinderungen die allgemeinen Menschenrechte konkretisiert.

In eigener Sache – Wir knacken gemeinsam die 250 & kaufen den „Melder“ frei

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