Nach den beiden öffentlich zelebrierten Ereignissen der letzten Tage, der Freigabe der sanierten Könneritzstraße und der Urkundenübergabe von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks zur Einführung des Energiesparprojektes „Halbe-Halbe“ an Leipziger Schulen äußert sich der Fraktionsvorsitzende und Stadtrat der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Norman Volger: „Beide Ereignisse sind tatsächlich ein Grund zur Freude und zum Feiern! Ich bin aber fassungslos, dass der Oberbürgermeister Jung diese beiden Themen zum Anlass nimmt, um sich selbst zu feiern und diejenigen, die sowohl für die Initiative als auch den Beschluss zur Mittelbereitstellung verantwortlich sind, komplett negiert und außen vor lässt.“

„Der Oberbürgermeister schmückt sich mit fremden Federn, die er zuvor und gegen den Willen der Stadtratsmehrheit abgelehnt hatte. Dies trägt weder zur Förderung und Anerkennung des politischen Ehrenamtes bei, noch zeigt es ein souveränes Agieren des Stadtoberhauptes gegenüber Initiativen, die nicht aus der eigenen Feder stammen.“

Beide Initiativen, die Sanierung der Könneritzstraße wie auch die Etablierung des Energiesparprojektes „Halbe-Halbe“ gehen auf Anträge der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zurück. Anett Ludwig, Stadträtin und für die Fraktion Initiatorin des „Halbe-Halbe“-Projektes ergänzt: „Meine Fraktion bringt sich mit vielen Ideen in das Verwaltungsgeschäft ein und kämpft dafür manche dieser Initiativen mit viel Aufwand und gegen die Verwaltungsmeinung durch. Im Falle des Halbe-Halbe-Projektes wurden seitens der Grünen Stadtratsfraktion mit Unterstützung aus dem Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen und mit fachlicher Begleitung von Professor Nessler von IP-Building das Thema eingebracht, Schulen angesprochen die sich schnell sehr für das Projekt interessierten, Erfahrungen, Fördermöglichkeiten und fachliche Referenzen beigebracht. Der Stadtrat hatte dann nach zäher Beratung und Widerstand aus der Fachverwaltung vor einem Jahr in der Ratsversammlung den Projektstart beschlossen.

Wir hätten wenigstens erwartet, dass der Oberbürgermeister uns als Ideengeberin, und auch den Stadtrat und die beteiligten Projektschulen, zum Empfang der Fördermittel-Urkunde durch die Bundesumweltministerin einlädt. Diese Bestätigung unserer Initiative wäre uns allen eine wichtige Anerkennung unseres Engagements geworden. Diese Fördermittel gibt es nur, wenn ein Projekt im Klimaschutz nützliche Wirkungen verspricht.

Das Halbe-Halbe-Projekt ist ein inzwischen vielfach erprobtes Modell für erfolgreiches Energie- und Ressourcen-Sparen in Schulen in Deutschland. Wichtigstes Erfolgsrezept ist, dass im Projekt Schüler und Schülerinnen, Hausmeister und Lehrkräfte nach Möglichkeiten für Einsparungen in ihrer Schule suchen. Von den dadurch gesparten Ausgaben kann die Schule die Hälfte zur eigenen Verfügung einbehalten. Dies ist ein wirklicher Anreiz, denn selbst in sanierten Schulen ist das Verbrauchsverhalten oftmals ausschlaggebend für weiterhin hohe Verbrauchszahlen für Licht, Wasser und Wärme. Wir sind vom Projekt Halbe-Halbe überzeugt, denn es arbeitet praktisch, pädagogisch und nachhaltig für den Klimaschutz mit den und für die künftigen Generationen.

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