Die Lokalgruppe des globalisierungskritischen Netzwerks Attac lädt am Donnerstag zu einer Film- und Diskussionsveranstaltung über Hintergründe zum Bundeswehreinsatz in Mali. Seit dieser Woche läuft die Bundeswehrserie „Bundeswehr exclusive“ mit welcher junge Menschen für den Dienst an der Waffe begeistert werden sollen. In der Bundeswehr-PR, in der es um den Bundeswehreinsatz in Mali geht, wird der Eindruck vermittelt, alles sei ein großes Abenteuer. Über die tatsächlichen Hintergründe des Krieges in Mali und darüber weshalb die ehemaligen Kolonialmächte ihre Militärpräsenz in dem Land ausweiten erfährt man wenig.

Krieg ist aber kein Spiel und die Bundeswehr hat im Ausland nichts verloren. Am Donnerstag, 19.10. zeigt die Leipziger Attac Gruppe im Rahmen des globalisierungskritischen Filmfestivals den Film „Schattenkrieg in der Sahara“ (Frankreich 2015) und hat Christoph Marischka von der „Informationsstelle Militarisierung“ nach Leipzig eingeladen.

Der Dokumentarfilm erforscht die wahren Hintergründe des Mali-Konflikts und legt dar, welche Interessen sich hinter der Militarisierung und Destabilisierung einer ganzen Region verbergen. Er analysiert die unterschiedlichen Interessen der beteiligten Parteien in diesem Konflikt um Erdöl, Erdgas, Uran, seltene Erden und unter dem Wüstensand verborgene Wasserreservoirs. Die Spurensuche führt vom Einsatzgebiet der französischen Armee in die Salons der Londoner Bankiers, von den Flüchtlingslagern in Burkina Faso bis ins Pentagon.

Nach dem Film soll über die Situation in Mali und über die Hintergründe des aktuell einsatzstärksten Kampfeinsatzes der Bundeswehr berichtet und diskutiert werden. Denn EU und die Bundesrepublik bauen seit einigen Jahren Grenzschutz und Gendarmerieeinheiten für die Bekämpfung der Migration in mehreren afrikanischen Staaten auf. Frankreich und die USA stationierten im Norden von Niger schon vor einigen Jahren Drohnen zur Überwachung der Sahara. Dabei geht es um Bekämpfung der Migration, aber auch um die Sicherung des Abbaus von Uran für französische Kernkraftwerke und von Phosphat, das für die globale Landwirtschaft von zentraler Bedeutung ist.

Was: Schattenkrieg in der Sahara (Frankreich 2015), Dokumentarfilm und anschließend Diskussion mit Christoph

Marischka (Attac Mitgliedsorganisation „Informationsstelle Militarisierung e.V.“)

Ort: UT Connewitz, Wolfgang-Heinze-Straße 12a

Zeit: Do. 19.10.2017, 20 Uhr

Der Eintritt ist frei.

Die globaLE ist eine Initiative von Attac Leipzig und findet bereits seit 2004 jedes Jahr über mehrere Monate statt.

Das Programm und weitere Infos zu den diesjährigen Veranstaltungen findet sich auf: www.globale-leipzig.de

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