Von heute bis zum 5. November 2017 findet das 60. Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm statt. Vor dem Hintergrund aktueller politischer Ereignisse beleuchtet DOK Leipzig in der 60. Jubiläumsausgabe, inwiefern Filmkunst neue Perspektiven auf die Zukunft eröffnen kann.

Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange erinnerte in ihrer heutigen Rede zur Eröffnung von DOK Leipzig an das Jahr des ersten Festivals: „1955 war auch das Jahr der Gründungen von Bundeswehr und Warschauer Pakt. 60 Festivalausgaben später lautet das Festivalmotto ,Nach der Angst‘. Wir können diese beiden Wegmarken in Bezug setzen, wir können uns der gegenwärtigen Weltkrisen besinnen, der Kriegsflüchtlinge, des Klimawandels, des Rückfalls in längst überholten Nationalismus, und uns fragen, wie zuversichtlich wir sein können, diese Ängste irgendwann überwinden zu können.“

Es seien diese wichtigen gesellschaftlichen Fragen und stets aktuelle Neuerungen, die dieses Festival auszeichneten. Ein starkes Beispiel hierfür sei der vom DOK ausgelobte Regisseurinnen-Preis. „Es ist ein offenkundiger Missstand, dass nur etwa jeder fünfte deutsche Spielfilm von einer Frau inszeniert wird, obwohl knapp die Hälfte der an deutschen Filmhochschulen ausgebildeten Filmschaffenden Frauen sind. Sehr gern habe ich daher erneut die Schirmherrschaft für diesen Preis, der an das beste Dokumentarfilmprojekt einer Regisseurin verliehen wird, übernommen“, so die Kunstministerin.

„Ein weiterer Aspekt, den ich beim DOK überaus positiv hervorheben möchte, sind die großen Anstrengungen, die das Festival dem Thema Inklusion widmet. Das Filmerlebnis ist für die Besucher wie ein Fenster zur Welt, von dem seh- oder hörgeschädigte Menschen nicht ausgeschlossen werden dürfen. Durch die entwickelte Festival-App stellt DOK Leipzig ein Angebot bereit, am Filmgeschehen barrierefrei teilzuhaben. Hier wird das Kino ohne Schranken greifbar. Erwähnenswert ist auch, dass sich das DOK bei allem internationalen Anspruch regelmäßig bemüht, den Bezug zur lokalen Filmszene zu halten“, sagte Dr. Eva-Maria Stange.

In diesem Jahr haben es drei von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen geförderte Filme ins Festivalprogramm geschafft: „Sandmännchen“ von Mark Michel, „Wann wird es endlich wieder Sommer“ von Barbara Lubich und Michael Sommermeyer sowie „Montags in Dresden“ von Sabine Michel.

DOK LEIPZIG ist eines von insgesamt fünf vom Kunstministerium geförderten Filmfestivals. In diesem Jahr stehen für die kulturelle Filmförderung in Sachsen mehr als 1,6 Millionen Euro zur Verfügung. 1,3 Millionen Euro fließen für die neun institutionell geförderten Einrichtungen. Das sind neben DOK LEIPZIG das Filmfest Dresden, das Leipziger Kurzfilmfestival KURZSUECHTIG, das NEISSE-FILMFESTIVAL, das Internationale Filmfestival für Kinder und junges Publikum SCHLINGEL in Chemnitz, der Filmverband Sachsen, die AG Animationsfilm, das Deutsche Institut für Animationsfilm sowie die AG Kurzfilm. Zudem stellt die Kulturstiftung des Freistaats Sachsen für Stipendien und Projekte in diesem Jahr über 300.000 Euro zur Verfügung. Die Maßnahmen werden mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

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