Bei einem „Zahle so viel Du willst-Tag“ obliegt es dem Besucher, selbst die Höhe des Museumseintritts festzulegen. Das Pilotprojekt in Leipzig zielt auf Einzelbesucher ab, Gruppen und Führungen sind davon nicht betroffen. Nachdem die Museen ihre Erfahrungen ausgewertet haben, soll entschieden werden, ob es auch künftig in den Museen regelmäßig „Zahle, so viel Du willst“ heißen wird.
Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke: „Die Besucherbefragung in den städtischen Museen im Jahr 2016 hat gezeigt, dass die Mehrzahl der befragten Besucher einen ‚Zahle so viel du willst-Tag‘ befürworten. Das nun angelegte Pilotprojekt soll im Praxistest belegen, ob solche Tage dauerhaft eingerichtet werden können. Es ordnet sich ein in eine bundesweite Diskussion um die gesellschaftliche Funktion von Museen und neue Modelle der Eintrittspreisgestaltung.“
Obwohl sich die ersten Leipziger „Zahle, so viel du willst“-Tage an ganz „normale“ Einzelbesucher richten, bieten die Museen natürlich auch die schon lange geplanten Veranstaltungen an: Am 3. Dezember feiert das Grassimuseum für Angewandte Kunst zehn Jahre Wiedereröffnung unter dem Titel „Zehn Jahre neu. 2007 – 2017“ und bietet Rundgänge, Präsentationen, Führungen, Gespräche und Mitmach-Aktionen an. Das Grassimuseum für Völkerkunde lädt in der Ausstellung „Re-pair & Re-use“ ein, Sun Zhenyu aus Nanjing City (China), einem der wenigen noch praktizierenden Porzellanflicker, über die Schulter zu schauen. Das Stadtgeschichtliche Museum hat im Haus Böttchergäßchen am 3. Dezember um 15 Uhr bei freiem Eintritt eine Prominentenmärchenlesung mit Küf Kaufmann im Plan. Die Galerie für zeitgenössische Kunst bietet um 15 Uhr ihre regelmäßigen öffentlichen Führungen an.
„Pay what you want-Tage“ gab es auch in kulturellen Einrichtungen anderer deutscher Städte wie Bonn oder Duisburg. Die Ergebnisse waren durchweg positiv.