Der NABU Sachsen und die Obstland Dürrweitzschen AG, Inhaber der Dachmarke „Sachsenobst“, engagieren sich gemeinsam für den Schutz des Waldkauzes. Mit Unterstützung der REWE Group haben der NABU Sachsen und „Sachsenobst“ in einer gemeinsamen Aktion Lebensräume für den Waldkauz geschaffen. „Nun hoffen wir, dass der ‚Jahresvogel‘ 2017 die Wohnungsangebote annimmt, die wir ihm gemacht haben“, so Jan Kalbitz, Vorstand der Obstland AG.

In drei verschiedenen Obstanlagen des Unternehmens wurden zunächst drei Waldkauzkästen an den Waldrändern aufgehängt, um Waldkäuzen eine neue Heimstatt zu bieten. „Die Lebensbedingungen für den Waldkauz sind hier sehr gut“, stellt NABU-Projektleiter Philipp Steuer vom NABU. „Der Waldkauz liebt halboffene Landschaften, also einen Wechsel aus Wald und Offenland. Diese finden wir häufig am Rand der Obstanlagen, die oft in waldreichen Gebieten liegen.“

Bei regnerischem Wetter rückten die Mitarbeiter des NABU und der Obstland AG in den aufzuwertenden Obstanlagen an. Dank der Hebetechnik, die das Unternehmen großzügig bereitstellte, konnten die schweren, kaum zu hebenden Kästen auf die notwendige Höhe gebracht und hier sicher montiert werden.

„Natürlich müssen wir weiterhin ökonomisch wirtschaften, um mit unserem Obst Geld zu verdienen, aber im Rahmen unserer Möglichkeiten engagieren wir uns gern und mit Überzeugung für den Naturschutz“, so Christoph Müller, Geschäftsführer der Bio-Obst Baderitz, einem Tochterunternehmen der Obstland AG, die sich an der Aktion beteiligte. „Glücklicherweise verfügen wir im ‚Obstland‘ über zahlreiche, nicht bzw. nicht intensiv genutzte Flächen im direkten Umfeld unserer Obstanlagen und in Waldnähe, die wir gerne zur Verfügung stellen, und die Lebensräume für viele, in der Kulturlandschaft gefährdete Arten bieten können. Diese wollen wir gemeinsam mit dem NABU erhalten und aufwerten und unter anderem weitere Höhlenbrüterkästen anbringen. Außerdem ist der Waldkauz auch ein hilfreicher Mäusejäger“, so unisono Christoph Müller und Jan Kalbitz.

„Uns ist allen klar, dass die Bewirtschaftung der Obstanlagen auch zu Problemen und Störungen führen kann, aber es ist uns wichtig, biologische Vielfalt auch in der intensiv bewirtschafteten Agrarlandschaft zu fördern. Nur wenn Naturschutz nicht nur in ‚Reservaten‘, sondern auch in der agrarisch genutzten ‚Normallandschaft‘ gemacht wird, können wir effizient gegen den Artenschwund ankämpfen. Erst gerade hat der Fortschrittsbericht zu den Nachhaltigkeitszielen gezeigt, dass Deutschland in diesem Bereich seine Ziele bis 2020 verfehlen wird. Das gemeinsame Engagement von Naturschutzverbänden, Anbaubetrieben und Einzelhändlern kann ein wirksames Mittel sein, um hier den Naturschutz im Einklang mit den Produktionsbedingungen voranzutreiben und Deutschland bei der Erreichung seiner Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen“, so Philipp Steuer weiter.

Die Nistkastenaktion fand im Rahmen des Projektes „PRO PLANET“ statt, das von der REWE Group gefördert wird. Ziel von „PRO PLANET“ im Obstbau ist es, mehr Artenvielfalt in die Obstanlagen zu bringen. Dazu hat sich die REWE den NABU als Partner gesucht und die Zusammenarbeit zwischen den auch an die REWE liefernden Obstbauern und den NABU-Partnern vor Ort befördert. Zudem übernimmt die REWE alle im Zusammenhang mit dem Projekt anfallenden Sachkosten. Neben dem Obstbau gibt es viele weitere Bereiche, in denen sich die REWE im Rahmen von „PRO PLANET“ engagiert.

Weitere Informationen zum Projekt „PRO PLANET“ unter:

https://sachsen.nabu.de/naturundlandschaft/proplanet/index.html

https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/landnutzung/landwirtschaft/landwirtschaft-und-naturschutz/21578.html

http://www.proplanet-label.com/proplanet/ueber-pro-planet.html

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