Wie kommen ein Privatsammler oder ein Museum dazu, ausgerechnet Tattoomotive und -werkzeuge zusammenzutragen? Wie können so vergängliche Phänomene wie Körpermodifikationen dauerhaft in einer Sammlung festgehalten werden? Diesen und anderen Fragen geht der Kunsthistoriker Ole Wittmann mit der Ethnologin Petra Martin (Bellmann Archiv), der Kunsthistorikerin Agnes Matthias (Staatliche Ethnografische Sammlungen) und dem Tattoosammler William Robinson (tattoomuseum.org) in einem Salongespräch nach.

Während der Sammler William Robinson für seine Privatsammlung alles zum Thema Tätowierung zusammenträgt, sammelte und klassifizierte der Museumsmitarbeiter Herbert Bellmann ganz gezielt Tattoomotive aus Zeitschriften für ein Bildarchiv. Die Porträts aus der Fotosammlung der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen sind wichtiger Bestandteil der Sammlungsgeschichte dreier ethnologischer Museen. Sie dienten der wissenschaftlichen Erforschung von Communities und materiellen Kulturen. So zeigt sich, dass die Unterschiede zwischen institutioneller und privater Tattoosammlung größer kaum sein könnten. Die drei unterschiedlich gearteten Sammlungen verweisen allesamt auf die Grenzen des Sammelns und Ausstellens von Tätowierungen.

Ole Wittmann selbst widmet sich im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprojektes dem Vorlagenalbum des Hamburger Kiez-Tätowierers Christian Warlich.

Podiumsgäste: Petra Martin (Kustodin Museum für Völkerkunde Dresden | Agnes Matthias (Staatliche Ethnographische Sammlungen Sachsen) | William Robinson (Sammler)

Moderation: Ole Wittmann, Kunsthistoriker

Dienstag, 19. Dezember 2017, 19:00 Uhr, Eintritt 4/3 Euro
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig | Johannisplatz 5-11, 04103 Leipzig

www.grassimuseum.de / www.skd.museum

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