20 Jahre Leipziger Altbautagung: Wie die Leipziger Altbautagung von Aachen nach Leipzig kam

Am 6. und 7. Januar 1990 fand in Leipzig, basisdemokratisch organisiert und behördlich befördert, die institutionsübergreifende Leipziger Volksbaukonferenz statt, die die im Herbst 1989 von Kurt Masur (Dirigent, 1927–2015) mit seinen Gewandhausgesprächen initiierte direkte Volksaussprache auf fachlicher Ebene fortführte. Am 1. Februar 1990 lernte ich im Rahmen eines vom „Runden Tisch“ initiierten kooperativen Pilotprojektes den Kollegen Jörg Böhning, den späteren Erfinder der Leipziger Altbautagung, vom Planungsbüro Schmitz aus Aachen kennen.

Ich war damals gerade im Begriff, mich als Architekt selbstständig zu machen und als frisch gewählter ehrenamtlicher Vorsitzender der Bezirksgruppe Leipzig des BdA (Bund der Architekten) der DDR dabei, Weiterbildungsveranstaltungen und den geordneten Übergang vom Einheits-BdA zur Architektenkammer Sachsen und zu den Berufsverbänden BDA, BDB, VfA in Leipzig zu organisieren.

Unter dem in Anbetracht der damaligen Konjunkturflaute in der BRD durchaus wechselseitig zu verstehenden Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ unterstützte uns der Architekt Heinz Schmitz (1940–1992) als Urgestein des BDB aktiv und befördernd bei der Ausgestaltung der Weiterbildungsveranstaltungen des BdA Leipzig und bei der Gründung der Leipziger Bezirksgruppe des BDB.

Der für mich unvergessene Heinz Schmitz hat mit seinem Tod nach nur 51 Lebensjahren einen sehr hohen Preis für seine schier grenzenlos erscheinende Unermüdlichkeit gezahlt und dadurch bewirkt, dass seine Büroleiter Reinhard Gerlach, Edgar Krings und Jörg Böhning, 1992 das PBS-Planungsbüro Schmitz Aachen übernahmen.

In der Zeit der Stagnation der 2000-er Jahre erfand 2005 mein befreundeter Kollege Jörg Böhning, Leiter der Leipziger Außenstelle des PBS Aachen, die Leipziger Altbautagung und band die BDB-BG Leipzig als Mitveranstalter ein. Im Jahr 2015 überließ er dem BDB-Landesverband Sachsen kostenfrei die Logistik und alle Rechte an der Leipziger Altbautagung und moderierte diese ehrenamtlich bis zur Coronapause 2020–2022 in seiner bewundernswert besonnenen Art. Danke dir Jörg Böhning, Architekt BDB.

Zur Leipziger Altbautagung 25 „Energie und CO₂ für und mit dem Bau“

Am 15. Mai 2025 findet die Leipziger Altbautagung 25 unter dem diesjährigen Motto „Energie und CO₂ für und mit dem Bau“ statt. Die Veranstaltung richtet sich an Architekten, Ingenieure und Verwaltungsfachleute in Mitteldeutschland, deren Berufsschwerpunkt das Bauen im Bestand ist.

Die vom Landesverband Sachsen des BDB-Bunds Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieur e.V. finanzierte und der BDB-Bezirksgruppe Leipzig organisierte Tagung bietet seit 20 Jahren Fachvorträge und praxisnahe Einblicke in die Ertüchtigung von Altbauten am 15. Mai 2025 von 9.00 bis 17.00 im ZAW der IHK, Bogislawstraße 20, 04317 Leipzig.

Programm:

Grußwort / Architektin Katrin Rödiger, Leiterin des Amtes für Bauordnung und Denkmalpflege der Stadt Leipzig

Grußwort / Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, Präsident der Ingenieurkammer Sachsen

Einführung – Ressourcen, Energie, CO₂ / Dipl.-Ing. Andreas Schramm, Vorsitzender BDB LV Sachsen
Alles ist Umbau / Architektin Lena Unger aus Leipzig

Wiederverwendung von Betonfertigteilen beim Bauen / Prof. Dr.-Ing habil Angelika Mettke, BTU Cottbus

BIM und Klima in der Infrastruktur / Dipl.-Ing. Paul-Christian Max, AFRY Deutschland GmbH, AS Leipzig

Wärme: Woher kommt sie – wohin geht sie? / Dipl.-Ing. André Müller – BCC – Energie GmbH, Leipzig

Wärme – Mythen – Effizienz / Dr.-Ing. Uwe Schröder, EGS Leipzig

Wärmeplanung der Stadt Leipzig / Hartwig Kalhöfer – Stadtwerke Leipzig GmbH, Stabsleiter Wärmeplanung in der Geschäftsführung

Resümee und Diskussion – Moderation Dipl.-Ing. Andreas Schramm, Vorsitzender BDB LV Sachsen, Dresden

Teilnahmegebühr: 100 € für Nicht-BDB-Mitglieder / 80 € für BDB-Mitglieder / 20 € für Studierende
Rechnungslegung nach Anmeldung

Anmeldung unter: altbautagung@baumeister-online.de, mit Angabe der Rechnungsanschrift, von der Architekten- und Ingenieurkammer Sachsen als ganztägige Weiterbildungsveranstaltung anerkannt.