Die sächsischen Freidemokraten kritisieren den lähmenden Stillstand, die überbordende Bürokratie und Überregulierung in Bund und Land. Schwarz-rot habe den Blick für die Lebenswirklichkeit der Menschen verloren. Mit Blick auf die bevorstehenden Landtagswahlen wolle die FDP nicht nur wieder in das Landesparlament einziehen, sondern eine echte Kraft für Aufbruch und Gestaltung sein.

Dafür warb der Landesvorsitzende Holger Zastrow beim Frühjahrsparteitag in Hartha (Landkreis Mittelsachsen) vor rund 250 Delegierten und Gästen. „Wir kommen zurück und wollen eine wirkliche Alternative zu allen anderen politischen Angeboten sein. Eine Alternative für alle, die gern selbst Verantwortung übernehmen und das reine Beschreiben der Probleme satt haben“, so Zastrow.

Im Rückblick auf die Bundestagswahl bekräftigte Zastrow, dass es richtig gewesen sei, der Jamaika-Regierung eine Absage zu erteilen. „Wir hatten die Erfahrung mit einer Merkel-Regierung und wussten, dass wir mit ihr nichts bewegen können. Es gibt mit ihr keinen Reformgeist und vor allem kein Konzept. Wir wollten die falsche Politik von Kanzlerin Merkel nicht verlängern.“ Man bereite sich jetzt auf die nächste Bundestagswahl vor, mit der eine neue Zeit anbrechen werde. „Dann werden wir bereit sein“, betonte Zastrow.

Als dringliches Thema auf Bundesebene nannte Zastrow vor allem die Reform der Alterssicherung. Hier brauche man mehr Generationengerechtigkeit, damit auch die Jüngeren noch von ihrer Rente leben können. Außerdem fehle eine zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik mit der nötigen Weitsicht, die Selbstständigkeit fördert anstatt sie zu behindern. Zugleich mahnte Zastrow mehr Tempo beim Umsetzen von Innovationen an: „Wir sind sehr gut im Forschen und Erfinden, aber wir nutzen es nicht für uns. Wir brauchen hier mehr Mut und mehr Freiheit für die Wissenschaft.“ Politik müsse ermöglichen und nicht verhindern.

Mit Blick auf Europa forderte Zastrow von Deutschland, ein mäßigender und konstruktiver Partner zu sein. Gerade aufgrund seiner geschichtlichen Erfahrungen könne man hier eine ausgleichende Rolle spielen. „Wir dürfen die europäische Idee, die für Offenheit und Frieden steht, nicht aus dem Blick verlieren. Kampfrhetorik, überbordende Bürokratie und Bevormundung ruinieren diese Grundidee“, sagte der Landesvorsitzende.

Zastrow kritisierte, dass in Sachsen und Deutschland durch immer mehr Regulierung alles noch langsamer und komplizierter geworden sei: „Es kann doch nicht sein, dass das Erben in unserem Land einfach ist, aber das Gründen unfassbar schwer.“ Politik und Verwaltung müssen wieder Partner der Bürger sein, die etwas bewegen wollen, statt ihnen permanent Steine in den Weg zu legen. „Lasst uns das Denken entschlacken und wieder mehr auf den gesunden Menschenverstand setzen“, forderte der FDP-Politiker. Zur Landtagswahl in Sachsen 2019 werden die Freidemokraten den Bürgern in Sachsen ein Angebot machen: „Wir wollen Sachsen neu denken. Mehr Freiheit steht über allem. Denn nur wenn wir die Anpacker und Macher mit voller Kraft unterstützen, statt in Bedenken zu verharren, gibt es wirklichen Fortschritt in unserem Land.“

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