Der Leipziger Kantaten-Ring 2018 ist beendet. Das Bach-Ereignis des Jahres mit Gästen aus zirka 40 Nationen fand zum Auftakt des Leipziger Bachfestes vom 8. bis 10. Juni statt. Innerhalb von 48 Stunden erklangen insgesamt 33 ausgewählte geistliche Kantaten Bachs in neun ausverkauften Konzerten in Bachs Leipziger Kirchen und einem Open-Air-Gottesdienst. Es musizierten die führenden Bach-Interpreten und deren Ensembles: John Eliot Gardiner, Ton Koopman, Hans-Christoph Rademann, Thomaskantor Gotthold Schwarz und Masaaki Suzuki.

Monteverdi Choir und English Baroque Soloists unter Leitung von Sir John Eliot Gardiner gestalteten am 10. Juni in der Leipziger Nikolaikirche die letzte der zehn Veranstaltungen des „Leipziger Kantaten Rings 2018“. Sir John Eliot Gardiner, Präsident des Bach-Archivs Leipzig: „Bachs Kantaten sind der Mittelpunkt, das wahre Zentrum von Bachs Kirchenmusik. Und deshalb bin ich überglücklich, dass all diese wunderbaren Kollegen – Masaaki Suzuki, Ton Koopman, Hans-Christoph Rademann und der Thomaskantor Gotthold Schwarz an der ‚Uraufführung‘ des Kantaten-Rings im Leipziger Bachfest 2018 mitgewirkt haben.“

Der gewaltige Zyklus am Eröffnungswochenende des Bachfestes Leipzig wurde von der weltweiten Bach-Gemeinde begeistert aufgenommen und mit Standing Ovations gefeiert. Dr. Michael Maul, Intendant des Bachfestes Leipzig: „Ich bin überwältigt von der Resonanz auf den Kantaten-Ring. Obwohl es – auch wegen der hohen Temperaturen – eine große physische Herausforderung für die Zuhörer war, war am frenetischen Applaus am Ende aller Konzerte und den sichtbaren Tränen in vielen Augen zu sehen, dass der Kantaten-Ring alle überwältigt hat. In den Kirchen herrschte wahrhafte Festspielatmosphäre. Gäste sind selbst aus Neuseeland, Malaysia, Indien, Brasilien oder Südafrika angereist. Und viele haben uns gebeten, möglichst bald wieder einen Kantaten-Ring im Bachfest zu veranstalten – wir werden sie nicht enttäuschen!“

Prof. Dr. Peter Wollny, Direktor des Bach-Archivs Leipzig: „Der überwältigende Erfolg des Kantaten-Rings hat uns gezeigt, dass das internationale Interesse an der Musik Bachs und am Bachfest Leipzig riesig ist. Für uns ergeben sich hier neue Perspektiven für die kommenden Jahre. Mir hat das Wochenende gezeigt, dass wir mit unseren Plänen und mit unserem neuen Intendanten Michael Maul auf dem richtigen Weg sind.“

Pressegespräch zum Leipziger Kantaten-Ring 2018 am 8. Juni im Bach-Museum Leipzig (v.l.n.r).: Prof. Dr. Peter Wollny (Direktor des Bach-Archivs Leipzig), Dr. Michael Maul (Intendant des Bachfestes Leipzig) sowie die Dirigenten Sir John Eliot Gardiner (Präsident des Bach-Archivs Leipzig), Ton Koopman, Thomaskantor Gotthold Schwarz und Masaaki Suzuki. Foto: Bachfest Leipzig/Gert Mothes
Pressegespräch zum Leipziger Kantaten-Ring 2018 am 8. Juni im Bach-Museum Leipzig (v.l.n.r).: Prof. Dr. Peter Wollny (Direktor des Bach-Archivs Leipzig), Dr. Michael Maul (Intendant des Bachfestes Leipzig) sowie die Dirigenten Sir John Eliot Gardiner (Präsident des Bach-Archivs Leipzig), Ton Koopman, Thomaskantor Gotthold Schwarz und Masaaki Suzuki. Foto: Bachfest Leipzig/Gert Mothes

Die neun Veranstaltungen in den beiden Leipziger Bach-Kirchen St. Thomas und St. Nikolai mit jeweils ca. 1.500 Plätzen waren ausverkauft. Zudem besuchten 1.800 der Bachfest-Gäste den musikalisch gestalteten Open-Air-Gottesdienst, der im Rahmen des Zyklus‘ gefeiert wurde. Insgesamt wurden Tickets für den Kantaten-Ring in zirka 40 Länder verkauft. Drei Konzerte wurden zudem am 9. Juni live auf Facebook gestreamt und über 31.000 mal abgerufen.

„Auch wenn wir ohnehin schon wussten, dass Bachs Kantaten den Passionen durchaus gleichwertig gegenüberstehen, hat sich in den zehn Veranstaltungen mit ihren unzähligen Gänsehautmomenten gezeigt, dass dien Kantaten das wahre Herz nicht nur von Bachs Kirchenmusik, sondern überhaupt innerhalb seines Gesamtwerks bilden. Kurz: Ich glaube, wir haben mit der Ankündigung, dass der ›Ring‹ das Bach-Event in 2018 wird, nicht zu hoch gegriffen“, so Dr. Michael Maul.

Weitere Höhepunkte des Festivals sind Aufführungsserien mit den Brandenburgischen Konzerten, dem Wohltemperierten Klavier, den Clavier-Übungen mit den Goldberg-Variationen in der Interpretation von Sir András Schiff sowie den Suiten für Violoncello solo. Das französische Ensemble La Chapelle Rhénane unter Leitung von Benoît Haller zeichnet für die Aufführung der Matthäus-Passion in der Thomaskirche (14. Juni) verantwortlich.

Zudem erklingen das neuentdeckte, in Hamburg entstandene Oratorium Der blutige und sterbende Jesus von Reinhard Keiser (Cantus und Capella Thuringia, 13. Juni) und das 1736 am katholischen Dresdner Hof aufgeführte Oratorium Gesù al Calvario von Jan Dismas Zelenka (Ensemble Inégal, 15. Juni). Das Abschlusskonzert mit der Messe in h-Moll in der Leipziger Thomaskirche (17. Juni) gestaltet in dieser Saison der Thomanerchor Leipzig  gemeinsam mit der Akademie für Alte Musik Berlin unter Leitung von Thomaskantor Gotthold Schwarz.

Mit dem Bachfest ehrt die Stadt Leipzig jährlich im Juni den bedeutenden Thomaskantor Johann Sebastian Bach. Sie folgt damit einer Tradition der Bachpflege, die bereits durch Felix Mendelssohn Bartholdy begründet wurde. Namhafte Interpreten aus aller Welt sind in der Saison 2018 in insgesamt 161 Veranstaltungen zu erleben, darunter der Thomanerchor und das Gewandhausorchester.

www.bachfestleipzig.de

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar