Die erneute Verhandlungsrunde zwischen der Geschäftsleitung der Neue Halberg Guss und der IG Metall ist am Mittwochabend in Saarbrücken ergebnislos zu Ende gegangen. Die IG Metall fordert für die Beschäftigten im Stammwerk in Saarbrücken und in Leipzig einen Sozialtarifvertrag. Nach dem Scheitern der Verhandlungen am letzten Mittwoch sind die Beschäftigten in Saarbrücken und Leipzig im unbefristeten Streik.

„Der Streik steht“, sagte Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig am Mittwochabend. „Wir werden weiter streiken, bis der Arbeitgeber sich deutlich auf uns zu bewegt. Die Kolleginnen und Kollegen sind entschlossen, für ihre Forderungen zu kämpfen.“ Die Vertragsstreitigkeiten zwischen dem Autozulieferer Prevent, zu der Halberg gehört, und Volkswagen haben dazu geführt, dass die Halberg-Geschäftsleitung die Schließung der traditionsreichen Gießerei in Leipzig Ende 2019 angekündigt hat. Betroffen sind 610 Beschäftigte in der Stammbelegschaft und rund 90 Leiharbeiter.

„In diesem Streit zwischen Goliath und Goliath sollen die Beschäftigten auf der Strecke bleiben“, so Kruppa weiter. „Aber das nehmen wir nicht hin. Wir erarbeiten die Werte, die hier ohne Not vernichtet werden sollen. Aber die Regeln machen jetzt die Kolleginnen und Kollegen. Halberg bleibt dicht.“

Am kommenden Samstag sind die Beschäftigten von Halberg Guss aufgerufen, mit ihren Familien am jährlichen Straßenfest Bohei und Tamtam in Leipzig Plagwitz teilzunehmen. Dort beginnt um 15 Uhr die „Parade der Werktätigen“ an der König-Albert-Brücke. „Die Halbergerinnen und Halberger werden zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus dem Siemens-Kompressorenwerk sowie von KIROW und Mikrosa in Plagwitz an der Parade teilnehmen und ihre Auseinandersetzung auf die Straße tragen“, sagte Kruppa.

Die Beschäftigten der Siemens Compressor Systems GmbH kämpfen seit Oktober 2017 für den Erhalt ihres Werkes. Ein alternatives Unternehmenskonzept vom Betriebsrat ist derzeit Gegenstand von Verhandlungen mit der Geschäftsleitung. Bernd Kruppa: „Wir kämpfen um jeden einzelnen Industriearbeitsplatz in Leipzig.“

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