Wie wird aus einem Satz LEGO-Bausteine ein Roboter, der sich eigenständig bewegen und komplizierte Aufgaben lösen kann? Genau dieser Aufgabe widmen sich die Schülerinnen und Schüler im Ganztagsangebot „Roboter AG“, das an der Leipziger Gerda-Taro-Schule – Gymnasium der Stadt Leipzig stattfindet.

Dabei lernen die Teilnehmer der 5. bis 7. Klassen die Grundzüge des Programmierens kennen und entwickeln ihren eigenen LEGO-Roboter. Die dafür benötigten Bausets LEGO Mindstorms EV3 hat der Cluster IT Mitteldeutschland e. V. zur Verfügung stellt. Außerdem ist die Initiative zur Entstehung der „Roboter AG“ wesentlich von dem Branchennetzwerk in Zusammenarbeit mit der Stadt Leipzig ausgegangen.

Jens Heinrich, Vorsitzender des Vorstandes Cluster IT Mitteldeutschland e. V.: „Roboter zeigen auf sehr anschauliche Weise, welche Potenziale und spannenden Anwendungsmöglichkeiten Informationstechnologie besitzt. Gerade auch auf junge Menschen üben Roboter häufig einen großen Reiz aus. Deshalb kann mit der Arbeit an und mit ihnen sehr gut auf spielerische Weise das Interesse für Informatik entstehen. Und das ist für uns ein sehr wichtiger Ansatz, um Schülerinnen und Schüler für Informatik zu begeistern und perspektivisch Fachkräfte für die IT zu gewinnen.“

Vor diesem Hintergrund ist die Idee einer „Roboter AG“ für alle Schultypen zwischen IT-Wirtschaft, Bildungseinrichtungen und der Stadt Leipzig als zentralen Partner entstanden. Dieses Projekt soll eng mit anderen Vorhaben verzahnt werden, die ebenfalls über Robotik junge Menschen für IT interessieren wollen. Dazu zählt das neu gegründete Roberta®RegioZentrum an der HTWK Leipzig.

Das Pilotprojekt „Roboter AG“ ist im März 2018 an der Gerda-Taro-Schule gestartet. Die Teilnehmer haben dabei einen Roboter entwickelt, mit denen sie im Mai zur World Robot Olympiad angetreten sind. Das Ergebnis: Platz 49 von deutschlandweit 120 Teams. Nun hat der Cluster IT Mitteldeutschland der Gerda-Taro-Schule drei Ergänzungssets von LEGO Mindstorms zur Verfügung gestellt.

Diese ermöglichen zusätzliche Funktionen und noch mehr technische Raffinesse. „Für uns ist dieses Angebot eine wunderbare Ergänzung im Rahmen des GTA. Mit Unterstützung des Clusters IT und der Stadt Leipzig können wir unseren technisch interessierten Schülern so einen Einstieg in die Welt der Roboter bieten“, erklärt Christoph Schultz, Informatik-Lehrer an der Gerda-Taro-Schule, bei der Übergabe der Sets.

Mit dem Roboter, an dem die AG-Teilnehmer tüfteln, wollen sie am 8. Dezember 2018 beim Regionalwettbewerb der FIRST® LEGO® League (FLL) in Leipzig starten. Zum Thema „Leben und Reisen im Weltall“ müssen die selbst kreierten schlauen Maschinen dabei in zweieinhalb Minuten 15 Einzelaufgaben auf einem Spielfeld lösen: eine Rakete mit Treibstoff befüllen, Umlaufbahnen von Satelliten anpassen oder Meteoriten sammeln.

Zusätzlich zu dieser praktischen Programmier-Herausforderung besteht der Wettbewerb aus den Kategorien Roboter-Design, Team-Aufgabe und Forschungsauftrag. Detlev Schmidt, Betreuer der „Roboter AG“ und seit 2000 als Leiter von Kursen und GTAs an Schulen aktiv: „Das Mitmachen an den Wettbewerben spornt unsere AG-Teilnehmer noch einmal zusätzlich an. Sie haben ein Ziel mit ganz konkreten Aufgaben vor Augen, die sie praktisch lösen und an einem Stichtag präsentieren müssen.

Dabei kommt es bei diesen Wettbewerben ganz wesentlich auf die Teamarbeit an. Denn für die Lösung der Aufgaben sind sehr unterschiedliche Fertigkeiten gefragt – neben Programmierfähigkeiten benötigt das Team Ingenieurswissen für die Entwicklung eines Roboters, Organisationstalent und Kreativität. Das kann man nur abdecken, wenn mehrere gemeinsam an einem Roboter arbeiten.“

 

 

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