Für die Inszenierung von Elfriede Jelineks „Wolken.Heim“ 2017 in der Diskothek arbeitete Schauspiel-Intendant Enrico Lübbe mit dem Leipziger Maler Titus Schade zusammen. Schade zählt zu den exponiertesten jungen Vertretern der „Leipziger Schule“ und ist Meisterschüler von Neo Rauch. Seine Bildwelten zeigen häufig Arrangements, die an Theaterbühnen oder Filmsets erinnern. Für „Wolken.Heim“ arbeitete er erstmals im Theaterbereich. In Anlehnung an sein Gemälde „Der Kiosk“ (2012) schuf er in enger Zusammenarbeit mit Marialena Lapata das Bühnenbild zu Enrico Lübbes Inszenierung.

Im Sommer 2018 wechselte das Bühnenbild zu „Wolken.Heim“ für die Ausstellung „PLATEAU“ von Titus Schade ins Museum der bildenden Künste Leipzig und war dort als begehbare Installation zu erleben. Ein neu erschienener Katalog dokumentiert nun die in der Ausstellung gezeigten Leinwand-Arbeiten sowie die Installation in eindrucksvollen Bildern. Enrico Lübbe und Titus Schade sprechen aus diesem Anlass vor der Vorstellung von „Wolken.Heim“ am 30.11. um 19 Uhr im Diskothekfoyer des Schauspiel Leipzig über ihre gemeinsame Arbeit und stellen den Katalog vor.

Egozentrik und Gesellschaft. Wie modern ist Faust?Expertengespräch mit Dr. Jens Bisky und Prof. Andreas Reckwitz
Am 1. Dezember um 21.30 Uhr in der Diskothek

Anknüpfend an die Inszenierung „Faust I“ und das Spielzeitmotto „Ich Ich Ich Ich Ich“ wird die Reihe der Expertengespräche am Schauspiel Leipzig in der Moderation von Dr. Jens Bisky (Süddeutsche Zeitung) fortgesetzt. Ausgehend von der Frage „Wie modern ist Faust?“ werden Dr. Jens Bisky und Prof. Andreas Reckwitz (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt Oder) das Spannungsfeld von „Egozentrik und Gesellschaft“ ausloten, das Andreas Reckwitz auch in seinem Buch „Die Gesellschaft der Singularitäten“ beschreibt.

Reckwitz nimmt darin das allgegenwärtige Ideal der Selbstverwirklichung in den Blick und entdeckt ein Geflecht aus radikal ausgelebtem Individualismus und Besonderheitsdruck, Selbstoptimierung und Frustration. Bei allem Streben nach Individualisierung — was ist ihr Preis? Das Gespräch findet nach der Vorstellung zu „Faust I“ am 1.12. um 21.30 Uhr in der Diskothek statt. Der Eintritt ist frei.

Eine Muntermacher-LZ Nr. 61 für aufmerksame Zeitgenossen

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