Seit nunmehr 30 Jahren wird am 1. Dezember der Welt-Aids-Tag begangen, ein Tag, der zu Solidarität mit Betroffenen aufruft und sich gegen Vorurteile, Ausgrenzung und Stigmatisierung von Menschen mit HIV und Aids wendet.

Die diesjährige Kampagne zum Welt-Aids-Tag stellt das Thema Antidiskriminierung in den Mittelpunkt. Die Botschaft „Stopp Diskriminierung von Menschen mit HIV“ soll zur Auseinandersetzung mit HIV und dem Leben mit HIV anregen. Immer noch erleben Menschen aufgrund ihrer HIV-Infektion Ausgrenzung und Vorurteile – in der Familie, im Freundeskreis, im Job, der Freizeit und sogar im Gesundheitswesen.

„Die Kampagne greift eines der wichtigsten Themen auf, mit denen sich HIV-positive Menschen heute noch auseinandersetzen müssen“, so Dr. Aspasia Manos vom Gesundheitsamt Leipzig. „Bei der Mitteilung eines positiven HIV-Befundes erleben wir nach wie vor, dass sich die Betroffenen mehr vor Ausgrenzung und Zurückweisung sorgen, als vor den gesundheitlichen Folgen der Infektion.“

Sandra Bischoff von der aidshilfe leipzig kommentiert dazu: „Aus Angst vor einer möglichen Ausgrenzung  kann ein Teufelskreis entstehen. Die Entscheidung nach einem Risikokontakt keinen HIV-Test zu machen, kann unter Umständen dazu führen, dass die Krankheit nicht erkannt wird und die lebensnotwendige Behandlung von HIV nicht oder erst sehr spät erfolgt.“

In Deutschland wird die Zahl der Menschen mit einer HIV-Infektion auf etwa 90.000 geschätzt. Aktuelle Meldedaten für 2018, die das Robert-Koch-Institut jährlich veröffentlicht, stehen nach Angaben des Instituts erst ab Anfang 2019 zur Verfügung.

Aus medizinischer Sicht wurde inzwischen sehr viel erreicht. Für die Behandlung der HIV-Infektion stehen sehr wirksame Medikamente zur Verfügung. Mit Therapie haben die meisten HIV-Infizierten eine normale Lebenserwartung. Voraussetzung ist allerdings, dass eine Infektion frühzeitig erkannt und behandelt wird, somit lässt sich auch die Weiterverbreitung des Virus eindämmen.

Anonyme und kostenlose HIV-Tests sind in der Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten und AIDS im Gesundheitsamt Leipzig möglich (Informationen unter www.leipzig.de/gesundheit). HIV-Beratung und Begleitung von Menschen mit HIV und Aids bietet zudem die aidshilfe leipzig (Informationen unter www.leipzig.aidshilfe.de)

Zum Welt-AIDS-Tag gibt es auch in diesem Jahr verschiedene Veranstaltungen:

30. November, 20 Uhr
„Die alten schönen Lieder“, Konzert mit Tim Fischer und anschließender Spendensammlung zugunsten der Arbeit der aidshilfe leipzig, Kupfersaal Leipzig, Kupfergasse 2

30. November, ab 20 Uhr
Aktion der PoppPiraten in der schwulen Szene in Leipzig, verschiedene Orte

2. Dezember, 19 Uhr
„Sorry Angel“, Filmvorführung und anschließende Diskussionsrunde mit Mitarbeitern der aidshilfe leipzig, Cinémathèque Leipzig, Karl-Liebknecht-Str. 48

Eine Muntermacher-LZ Nr. 61 für aufmerksame Zeitgenossen

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