Mit Unverständnis haben das Helios Park-Klinikum Leipzig und Herz­zentrum Leipzig auf den einseitigen Abbruch der Tarifverhandlungen durch ver.di reagiert. Trotz eines erneut deutlich verbesserten Arbeitgeber­angebotes, das weit über den ortsüblichen Tarifabschlüssen liegt, konnten sich Gewerkschaft und Arbeitgeberseite auch in einer vierten Tarifrunde nicht auf ein Entgelt für den nicht-ärztlichen Dienst einigen.

Zum Abbruch der Gespräche seitens ver.di erklärt der Verhandlungsführer des Helios Park-Klinikums Leipzig und Herzzentrums Leipzig Dr. Roland Bantle: „Der einseitige Abbruch der Tarifverhandlungen ist für uns nicht nachvollziehbar. Wir haben unserem Verhandlungspartner ein äußerst attraktives Angebotspaket unterbreitet, das einen Tarif für alle am Helios Klinikstandort Leipzig ermöglicht.

Damit werden die Mitarbeiter des Park-Klinikums auf das Lohnniveau des Herzzentrums angehoben. Zusätzlich haben wir für beide Häuser Tarifsteigerungen von 10 Prozent bis Ende 2020 in Aussicht gestellt. Im Herzzentrum wurde zudem eine Einmalzahlung für 2018 angeboten.“ Am Dienstag (29.01.2019) fand erstmals eine gemeinsame Verhandlungsrunde der Tarifkommissionen beider Häuser statt. Im Anschluss wurden die Gespräche zu den Entgeltverhandlungen zum nicht-ärztlichen Dienst einseitig von der Gewerkschaft für gescheitert erklärt.

„Das Angebot liegt weit über den ortsüblichen Abschlüssen. Bisher haben wir für beide Kliniken in jeder Verhandlungsrunde verbesserte Konditionen vorgelegt, um unsere Pflegerinnen und Pfleger weiter zu stärken. Ver.di hingegen hat sich keinen Schritt bewegt. Stattdessen hat die Gewerkschaft an ihren unrealistischen Forderungen von 20 Prozent Entgeltsteigerung für das Park-Klinikum und 10 Prozent für das Herzzentrum für 2018 und 2019 festgehalten.

Wir wollen einen Abschluss für unsere Beschäftigten erzielen, der ihre Arbeitsleistung würdigt. Jetzt ist ver.di am Zug. Wir fordern die Gewerkschaft an den Verhandlungstisch zurück. Ein Ergebnis kann jedoch nur erzielt werden, wenn der Verhandlungspartner seine Blockadehaltung beendet und ein konstruktives Gespräch fortsetzt.“

Das aktuelle Arbeitgeberangebot sieht im Helios Park-Klinikum Leipzig eine Angleichung an den höheren Tarif des Herzzentrums sowie eine Tarifsteigerung um 10 Prozent, gestaffelt nach verschiedenen Steigerungsstufen, bei einer Laufzeit bis 31.12.2020 vor. Im Herzzentrum wird ebenfalls eine Tarifsteigerung um 10 Prozent bis Ende 2020 plus eine Einmalzahlung für 2018 in Höhe von 200 Euro vorgeschlagen.

„Wir müssen damit rechnen, dass es zu Streikaufrufen kommt. Wir arbeiten daran, alle Vorkehrungen zu treffen, um die Auswirkungen auf unsere Patienten so gering wie möglich zu halten. Hierzu gehört ein Sonderplan, der die Besetzung auf den Stationen im Streikfall regelt. Wir hoffen, dass die Gewerkschaft das Wohl unserer Patienten nicht aus den Augen verliert und mit einer angepassten Forderung die Gespräche mit uns wieder aufnimmt“, so Bantle abschließend.

Zum Hintergrund: Am Helios Park-Klinikum Leipzig finden seit November 2018 Verhandlungen zum Entgelttarifvertrag für insgesamt 650 Vollzeitkräfte im nicht-ärztlichen Dienst statt. Im Herzzentrum wird zeitgleich für 860 Vollzeitkräfte verhandelt.

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