Im September vergangenen Jahres beschloss die Ratsversammlung auf Antrag der Fraktion DIE LINKE die „bauliche Entwicklung der bereits planerisch ausgewiesenen Baufelder 3 und 4 am Standort Paunsdorf-Kiebitzmark im Ortsteil Heiterblick". Der Oberbürgermeister wurde beauftragt, nach dem Beschluss zur Fortschreibung des Stadtentwicklungsplanes Wohnbauflächen sowie nach Priorisierung der Standorte für den Wohnungsbau Umsetzungsvorlagen zur Projektentwicklung, Erschließung und Bauleitplanung vorzulegen.

In den kommenden Wochen soll die Beschlussvorlage des Stadtentwicklungsplanes Wohnbauflächen ins Beratungsverfahren gebracht werden.
Mehrgeschossiger Wohnungsneubau findet derzeit in den östlichen Stadtteilen und in Plagwitz durch Lückenschließungen oder Umgestaltung von Industriegebäuden statt.

Stadtplanerisch werden weitere innerstädtische ehemalige Bahnanlagen wie der Bayerische Bahnhof, der Eutritzscher Freiladebahnhof oder die Westseite des Hauptbahnhofs für mehrgeschossigen Wohnungsbau mit Bürgerbeteiligung vorbereitet.

Neben Grünräumen sollen auch Schulen, Kindertagesstätten sowie Sport- und Kultureinrichtungen entstehen. Aber auch auf nicht innerstädtischen Wohnstandorten sollen wegen des Bevölkerungswachstums nicht nur Eigenheime und Reihenhäuser, sondern auch mehrgeschossige Wohngebäude entstehen.

Durch einen weiteren Antrag der Linksfraktion beschloss der Stadtrat,  dass – in Umkehrung der Strategie von 2007 unter den Bedingungen der Bevölkerungsschrumpfung – in der derzeitigen Wachstumsphase Wachstum aus urbanen Kernen erfolgt. Umfangreichen Gebäuderückbau wegen des hohen Leerstandes hatte es nur in Grünau gegeben.

In den übrigen Großwohnsiedlungen wurden nur einzelne Gebäude, wie zwei Wohnblöcke im Neubaugebiet Paunsdorf, zurück gebaut. Der geringe Wohnungsleerstand von bis zu 4 % ist ebenso auf den Ausbau des Grünen Bogens und eine gute Infrastruktur zurückzuführen. Die noch nicht bebauten Bauquartiere in Kiebitzmark besitzen neben einer guten Infrastruktur auch eine hervorragende Straßenbahnerschließung mit Entfernungen von höchstens 500 m.

Interesse an mehrgeschossigem Wohnungsbau mit mindestens 30 %-igem Anteil sozialgebundener Wohnungen gibt es bei der LWB, aber auch bei Wohnungsbaugenossenschaften wie der WBG Kontakt e. G.. Als kommunaler Projektentwickler hat sich die Leipziger Entwicklungs- und Sanierungsgesellschaft mit dem Standort Lindenauer Hafen erfolgreich empfohlen.

Unter Beteiligung der Paunsdorfer soll in den kommenden Monaten die Planung des zu reaktivierenden Schulstandorts zu einem attraktiven Oberschulstandort mit Sportplatz erfolgen, und noch in diesem Jahr soll mit dem inneren Ausbau  begonnen werden. Mit dem nicht überfüllten Gymnasium in Kiebitzmark stehen dann auch für die Neubauquartiere weiterführende Schulen in Paunsdorf zu Verfügung.

Siegfried Schlegel
Sprecher für Stadtentwicklung und Bau

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar