Als "völlig kontraproduktiv" bezeichnet FDP-Stadtrat René Hobusch die Brandstiftungen gegen Fahrzeuge und Baumaschinen der Deutschen Bahn AG in Leipzig. Mutmaßlich stehen diese im Zusammenhang mit dem Polizeieinsatz am Black Triangle.

“Hört auf, Baustellen der Bahn zu sabotieren”, so Hobusch in einer Reaktion am Montag, “denn damit passiert nur eines: Baumaßnahmen verzögern sich. Keine schnelleren Züge, keine Flüstergleise, keine Lärmschutzwände, keine neuen S-Bahn-Stationen. Das trifft am Ende nicht die Bahn, sondern die Leipzigerinnen und Leipziger, die auf verlässliche Verbindungen angewiesen sind und die auf neuen Lärmschutz hoffen.”

Der Freidemokrat begrüßte, dass die Deutsche Bahn zu einer Veräußerung des Grundstücks am Black Triangle bereit sei. “Das ist ein gutes Zeichen. Jetzt liegt es an der Szene, schnell ein tragfähiges Konzept zu erarbeiten, mit der Bahn ins Gespräch zu kommen und das Grundstück für kulturelle Nutzung zu sichern. Die Verantwortung dafür kann der Szene aber niemand abnehmen. Das muss von ihr selbst kommen.”

Hobusch sagte, dass Brandstiftungen für ein eventuelles Förderungszenario eine “denkbar schlechte Ausgangslage” seien. “Gesetzt den Fall, die Ermittlungen erhärten die Verbindung zum Black Triangle, so wird es im Rat denkbar schwer, eine Mehrheit für eine Unterstützung eines solchen Projektes zu finden. Gewaltfreiheit muss oberste Maxime sein. Dann kann man über alles offen reden. Am Ende geht es um politische Mehrheiten. Und ich kann mir schwerlich vorstellen, dass Linke, Grüne und Sozialdemokraten auf gewalttätigen Druck hin eine städtische Förderung beschließen – von anderen politischen Akteuren ganz zu schweigen.”

Die neue Leipziger Zeitung Nr. 63: Protest, Vertrauen und eine gute Frage

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