Kaum ein Bauvorhaben lockte so viele Bürgerinnen und Bürger in das Stadthaus, um einen Einblick in die Bauplanungsunterlagen zu erhaschen wie der Ersatzneubau der Autobahnbrücke über die Mulde. „Wir luden die Planer ein, damit die Anwohner ihre Fragen loswerden konnten“, so Oberbürgermeister Matthias Berger, der kurzerhand eine Bürgerinformationsveranstaltung organisierte.

Zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger kamen der Einladung nach und lauschten der Informationsveranstaltung zum Brückenneubau. Projektleiterin Barbara Fahland und Ingenieur Bernd Urbank vom beauftragten Unternehmen „Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und baugesellschaft (DEGES)“ stellten das Projekt vor und gingen auf die Fragen der Bevölkerung ein.

Das 33-Millionen Euro schwere Bauvorhaben soll sich über vier Jahre erstrecken. Den Planungen zufolge und mit wenigen Worten beschrieben, soll südlich eine Behelfsbrücke neben der in die Jahre gekommenen Brücke aus den 1970er Jahren entstehen, über die der Verkehr umgeleitet wird. Die Pfeiler der jetzigen Autobahnbrücke werden aus dem Flussbett versetzt und die Fahrbahn wird abgerissen.

Durch das Umsetzen der Pfeiler soll der Durchfluss der Mulde, auch bei Hochwasser, verbessert werden. Anschließend verschiebt man den Fahrbahnaufbau der Behelfsbrücke auf die Brückenpfeiler an der altbewährten Stelle. Das spektakuläre Bauvorhaben brachte natürlich viele Fragen mit sich.

Zentrale Themen waren Lärmschutz und der sechsspurige Ausbau. Da ein sechsspuriger Ausbau einer Autobahn erst ab 70.000 Fahrzeugen am Tag relevant wird, und Prognosen bis 2030 für diesen Abschnitt nur rund 50.000 Fahrzeuge prophezeien, bleibt es leider bei vier Spuren.

Matthias Berger, der durch den Abend moderierte, bedauert das Statement und zog ein Zwischenfazit: „Es ist sehr beruhigend, dass während der jahrelangen Bauphase alle vier Spuren zur Verfügung stehen. Ein weiteres positives Signal war die Aussage, dass keine weiteren Straßen im Zuge des Baus gesperrt oder in Anspruch genommen werden sollen. Der Baustellenlastverkehr nutzt neue Zuwegungen über die Autobahn. Am Lärmschutz bleiben wir dran.“

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