Vom 3. bis 7. Juni findet in ganz Deutschland die Aktionswoche Schuldnerberatung statt, dieses Jahr mit dem Thema „Albtraum Miete“. Im Mittelpunkt steht das Grundrecht auf bezahlbaren Wohnraum.

Die Mieten vor allem im städtischen Raum steigen immer schneller an. Die Schuldnerberatungsstellen beobachten, dass für armutsgefährdete Personen die Wohnkosten oft höher sind als der sozialhilferechtliche Bedarf. Somit muss ein Teil der Miete aus dem Regelsatz bestritten werden und andere Zahlungsverpflichtungen können nicht mehr eingehalten werden – neue Schulden entstehen. Ein weiteres Problem besteht darin, dass Schulden den Zugang zum freien Wohnungsmarkt massiv erschweren. Betroffen sind zudem häufig Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen – da die Wohnkosten schneller steigen als die Löhne – sowie Alleinerziehende und Erwachsene mit ausländischem Pass.

„Das Recht auf Wohnraum ist ein existenzielles Grundrecht unserer Gesellschaft“, bekräftigt AWO Landesgeschäftsführer David Eckardt, „es muss sichergestellt sein, dass jeder Mensch, unabhängig von seiner finanziellen Situation, einen angemessen Wohnraum zur Verfügung hat. Wichtige Maßnahmen in Richtung Politik wären hier vor allem ein höheres Wohngeld, eine wirksamere Mietpreisbremse und ein verstärkter sozialer Wohnungsbau.“

Die Beratungsstellen der freien Träger in Dresden wollen die Aktionswoche nutzen, um für diese Problematik zu sensibilisieren. Sie laden am 5. Juni Vertreter vom Sozialamt der Landeshauptstadt Dresden sowie Vertreter verschiedener sozialer Projekte zum gemeinsamen Workshop ein, um konkrete Hilfemöglichkeiten, aber auch Grenzen herauszuarbeiten. So werden einerseits die Kompetenzen der Beratungsangebote für Betroffene erhöht und andererseits Forderungen an Politik und Verwaltung übergeben.

Auch die Zwickauer Schuldnerberatungsstellen der Arbeiterwohlfahrt und des Caritasverbandes sowie die Wohnungsnotfallhilfe der Stadtmission Zwickau e.V. planen am 6. Juni einen gemeinsamen Aktionstag im Zentrum von Zwickau.

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