Mit dem Deckenschluss der oberen Etage feierte das Universitätsklinikum Leipzig gestern, am 12. Juni 2019, einen Meilenstein beim Umbau der Zentralen Notfallaufnahme (ZNA): Der aufgezogene Richtkranz zeugt von der Fertigstellung des Rohbaus, mit dem die Aufstockung und der Ausbau der ZNA Gestalt annehmen.

Seit dem Baubeginn vor einem Jahr wurde über der Fahrzeughalle der Zentralen Notfallaufnahme am UKL eine weitere Etage ergänzt. Gleichzeitig wird die ehemalige Halle samt angrenzenden Räumen umgebaut und so die ZNA erweitert. Insgesamt 1.714 Quadratmeter Bruttogeschossfläche entstehen hier. 4,7 Millionen Euro investiert der Freistaat Sachsen für den notwendigen Um- und Ausbau. Dafür musste die ZNA bei laufendem Betrieb umziehen, auch die Rettungswagen müssen aktuell mit einem Interimsstellplatz und einer provisorischen Anfahrt vorlieb nehmen. Denn ein Teil der Baumaßnahme war die Absenkung der Paul-List-Straße direkt vor der künftigen Zufahrt zur ZNA.

Im Ergebnis werden in der ersten Etage des Neubaus zusätzliche Flächen für die stationäre Versorgung von Intensivpatienten geschaffen, die die aktuellen intensivmedizinischen Kapazitäten am UKL ergänzen. Im Erdgeschoss werden die Behandlungsbereiche für die Akut- und Notfallpatienten der ZNA um- und ausgebaut. In unmittelbarer Nähe zur ZNA ist zukünftig auch eine kassenärztliche Notfallpraxis geplant. Auf diese Weise sollen die ambulante und stationäre notfallmedizinische Versorgung enger zusammenrücken und neben der Notfallaufnahme, in der 2018 35.583 Menschen behandelt wurden, eine Versorgungsmöglichkeit für weniger kritische Akutpatienten auch außerhalb der Sprechstunden der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen geschaffen werden. “Vor dem Hintergrund ständig steigender Zahlen an Patienten können wir die Versorgung von Akut- und Notfallpatienten in der ZNA weiter optimieren, aber auch die Arbeitsbedingungen für das eingesetzte Personal weiter verbessern”, freut sich Prof. André Gries, Leiter der Zentralen Notaufnahme. “Mit Fertigstellung des Umbaus der ZNA stehen uns zukünftig unter anderem eine Computertomographie im Schockraum und weitere hochmoderne diagnostische und therapeutische Möglichkeiten zur Verfügung”, betont Prof. Gries.

Auch für die Intensivmedizin am Universitätsklinikum bietet der Neubau Verbesserungen. “Wir freuen uns sehr über die mit dem Umbau verbundene Erweiterung unserer Kapazitäten, die speziell Patienten mit bestimmten antibiotika-resistenten Bakterien zugutekommt”, sagt Prof. Sebastian Stehr, Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie am UKL. Das Universitätsklinikum Leipzig verfügt seit einigen Jahren über diese gesonderte Station. Hier kommt neben einem strikten Hygieneregime auch speziell dafür geschultes Personal zum Einsatz. “Die Patienten, von denen wir immer mehr betreuen, profitieren sehr von dieser einzigartigen Einrichtung”, so Stehr. “Durch den Neubau bekommen wir dafür nun mit vier weiteren Betten mehr Platz und können diese Patienten, die einer gezielten Behandlung bedürfen, in modernen Räumen noch besser versorgen.” Die Fertigstellung der Baumaßnahme ist für das zweite Quartal des kommenden Jahres geplant.

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