Zum gestern anberaumten CDU-Forstministertreffen in Moritzburg erklärt Dr. Jana Pinka, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke: Mehr als eine Million Kubikmeter Schadholz werden in Sachsen 2019 erwartet. Schon jetzt decken die Preise, die selbst für gutes Holz noch erzielt werden können, nicht mehr die Aufarbeitungskosten: der Markt ist überschwemmt, „rissiges Holz“, dass allerorten im Wald liegt, wird schon jetzt kaum mehr abgenommen.

Um qualitativ besseres Holz über die Zeit zu retten, bis sich die Märkte wieder erholt haben, wären Nasslager das Mittel der Wahl. Die Genehmigung dieser Lagerplätze geht insbesondere in Sachsen allerdings äußerst schleppend voran, stattdessen nehmen ggf. mit Insektiziden kontaminierte Trockenlager zu, die die Holzqualität jedoch nicht sichern können.

Insbesondere für die Kleinprivatwaldbesitzer ist die Lage schlimm: keine Firmen, die das Holz aus dem Wald holen könnten und keine Erlöse beim Holzverkauf. Es droht eine Eigentumsumverteilung im großen Stil: Vermögende Waldbesitzer mit hinreichender Liquidität kaufen Kleinstprivatwald jetzt zu Spottpreisen.

Da die Perspektive für die Bodenrente nach wie vor gut ist, ist der Wald dann nicht mehr die Spardose der Kleinstprivatwaldbesitzer, sondern kommt denen zugute, die schon genug haben. Größere Eigentumsstrukturen schaffen einheitlichere Bewirtschaftung; die Negativseiten dieser großen Strukturen sind nun sichtbar: Ehedem moderne und wirtschaftlich optimierte Reinkulturen gehen hektarweise in die Brüche.

Die jahrzehntelang forstpolitisch verschlafene Förderung leistungsfähiger Forstbetriebsgemeinschaften rächt sich nun. Mittel der Wahl wären neben der nun endlich eingerichteten Förderung von Forstbetriebsgemeinschaften auch die tatkräftige Unterstützung der Kleinstprivatwaldbesitzer, die bessere finanzielle und personelle Ausstattung der Landkreis-Forstbehörden und eben auch Nasslagerplätze, um den Wertverfall des Holzes zu stoppen.

Dazu habe ich eine Kleine Anfrage eingereicht. Die Beantwortung der Anfrage ist für den 28.8. vorgesehen.

Außerdem zeigt sich, dass echter und wirksamer Klimaschutz gleichzeitig Umwelt- und Heimatschutz ist. Nicht Symptom- sondern Ursachenbekämpfung ist die Forderung der Stunde.

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