Jugendliche unter 18 wählen Grün. Zu diesem Ergebnis kam der Kinder- und Jugendring Sachsen bei der ersten „U-18-Landtagswahl“ – eine Aktion während der Sommerferien in Jugendeinrichtungen, Feriencamps und Schulen und auf Straßen. In 220 Wahllokalen hatten fast 12 000 Jugendliche ihre Stimme für die Parteien abgegeben, die am 1. September für den Landtag zur Wahl stehen. Klarer Sieger war mit 27,2 Prozent Bündnis90/Die Grünen, deutlich vor AfD (15,5), Linkspartei (10,9), CDU (10) und SPD (6,8). Die Tierschutz-Partei und die Satire-PARTEI würden die Fünf-Prozent-Hürde nehmen.

Marlen Schröder, DGB-Jugend Sachsen, sagte: „Würden die Stimmen der Jugendlichen zählen, sähe der Sächsische Landtag anders aus. Es ist an der Zeit, jungen Menschen eine starke Stimme zu geben. Entscheidungen der Politik von heute betreffen ihre Lebensrealität von morgen. Das Wahlalter muss gesenkt werden.“

Der Vorsitzende des Kinder- und Jugendrings Sachsen, Jan Witza, nannte am Mittwoch vor Journalisten in Dresden das Wahlergebnis überraschend. „Unsere Vermutung war, dass die Jugendlichen deutlicher an den prognostizierten Ergebnissen der Landtagswahl liegen.“

Marlen Schröder dazu: „Die Wahlergebnisse zeigen ein deutliches Stadt-Land-Gefälle. Besonders im ländlichen Raum konnte die rechtspopulistische AfD punkten – obwohl sie die Wahlprüfsteine von jungen Menschen beharrlich ignorierte und nicht beantwortete. Ohne Inhalte gewählt werden? Das macht mir Bauchschmerzen!“

Der DGB und seine Jugendorganisation haben klare Anforderungen an die Parteien zur Landtagswahl. Eine wichtige Forderung ist, die Jugendarbeit sachsenweit zu stärken. „Eine langfristige und verlässliche Förderung von Jugendarbeit in Stadt und Land, die Stärkung von Jugendverbänden und Jugendsozialarbeit ist nötig. Jugendliche brauchen einen neutralen Ort, an dem sie Erfahrungen mit Demokratie machen können“, sagte Marlen Schröder.

Emmas Appell

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