Die Fernzüge der Deutschen Bahn AG in Sachsen waren in den Jahren 2018 und 2019 an den Bahnhöfen in Bad Schandau sowie an den Hauptbahnhöfen in Dresden und Leipzig am unpünktlichsten. Durchschnittlich jeder fünfte war dort unpünktlich, also mit einer Verspätung von mehr als sechs Minuten unterwegs. Am pünktlichsten waren die Fernzüge in Riesa. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor.

Dazu erklärt der FDP-Bundestagsabgeordnete und Obmann im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages, Torsten Herbst:

„Die Pünktlichkeitswerte der DB-Fernzüge in Sachsen sind absolut unbefriedigend – und dabei sind die komplett ausgefallenen Züge statistisch noch nicht einmal berücksichtigt. Wenn sich dann noch Probleme mit defekten Toiletten, Türen, Klimaanlagen und im Bordrestaurant häufen, überlegen sich Fahrgäste zweimal, ob sie nicht doch ein anderes Verkehrsmittel wählen. Wenn zukünftig mehr Fahrgäste für die Schiene begeistert werden sollen, müssen sowohl die Deutsche Bahn, als auch die Bundesregierung endlich ihre Hausaufgaben erledigen.

Denn gerade bei der technischen Zuverlässigkeit der Züge und dem Personal hat es die DB selbst in der Hand, endlich Verbesserungen zu erreichen. Trotz des Brandbriefes von Bahn-Chef Lutz vor über einem Jahr tut sich bei der Qualität und Zuverlässigkeit der Züge bis heute viel zu wenig. Der Bahn-Vorstand bleibt weiterhin echte Reformen schuldig. Mehr Geld des Bundes für die Schiene muss daher zukünftig daran geknüpft sein, dass die DB bei der Pünktlichkeit klare Fortschritte macht.

Und auch die Bundesregierung muss als Eigentümer ihre Aufsicht über die Deutsche Bahn endlich konsequenter wahrnehmen. Denn nur mehr Geld zur Verbesserung der Infrastruktur löst nicht alle Probleme. Vielmehr braucht es endlich mehr Anreize für Wettbewerb auf der Schiene. Fahrgäste in Sachsen haben heute keine andere Wahl, als im Fernverkehr mit der Deutschen Bahn zu fahren. Perspektivisch führt daher kein Weg daran vorbei, die Verwaltung des Schienennetzes vom operativen Geschäft des DB-Konzerns zu trennen. Dies schafft mehr Transparenz und fairere Wettbewerbsbedingungen für alle Bahnunternehmen.“

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