Das sogenannte „Denkmal der 53“ in Leipzig-Lindenthal, Straße der 53, wird ab dem kommenden Montag, dem 21. Oktober, instandgesetzt. Anlass ist der 75. Jahrestag der Ermordung von 53 Häftlingen durch die Gestapo im kommenden Jahr.

Dabei werden insbesondere die Wege im Bereich der Denkmalanlage und die Stelenanlage umfassend saniert und restauriert. Die Stelen werden gereinigt, um die Namen der Opfer wieder besser lesbar zu machen. Zukünftig wird eine Informationstafel die Geschichte des Ortes näher erläutern und Sitzbänke werden die Aufenthaltsqualität verbessern.

Die Maßnahme kostet rund 60.000 Euro und wird durch die Stadt Leipzig finanziert. Sie wird durch das Amt für Stadtgrün und Gewässer und das Kulturamt koordiniert. Bürgerinnen und Bürger können im Rahmen des Programms „Baumstarke Stadt“ und durch Bankpatenschaften die Sanierung des Denkmals unterstützen. Weitere Informationen dazu unter leipzig.de/baumstark.

Das Denkmal der 53

Am 12. April 1945 wurden Häftlinge des Leipziger Polizeigefängnisses durch die Gestapo auf der Fläche eines ehemaligen Militärgeländes am Südrand des Tannenwaldes in Lindenthal ohne Gerichtsurteil getötet. Das grausame Verbrechen fand wenige Tage vor dem Ende des zweiten Weltkrieges statt. Die Häftlinge aus verschiedenen Nationen, darunter Russen, Deutsche, Polen, Franzosen und Amerikaner, wurden durch Genickschuss ermordet und in einem Bombentrichter verscharrt.

Größtenteils waren es politische Häftlinge und Zwangsarbeiter; unter ihnen die beiden namhaften Widerstandskämpfer Alfred Kästner und Paul Küstner. Nach zwei Wochen wurden 53 Leichen gefunden, exhumiert und unter großer Anteilnahme der Bevölkerung am 5. Mai 1945 auf dem Friedhof von Lindenthal in einem Reihengrab beigesetzt.

Am 12. September 1954 wurde die Gedenkstätte eingeweiht und in den 1960er-Jahren umgestaltet, in deren Zuge auch 42 der ausländischen Opfer in zwei so genannten Brudergrabstätten links und rechts der Stelengruppen beigesetzt wurden. Nach 1990 wurden Ausbesserungsarbeiten vorgenommen.

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