Die Entscheidung ist gefallen: Chemnitz bleibt als einzige sächsische Bewerberstadt weiter im Rennen um den Titel Europäische Kulturhauptstadt 2025. Acht deutsche Städte hatten bei der Kulturstiftung der Länder ihre Bewerbungsunterlagen für den Titel Europäische Kulturhauptstadt 2025 eingereicht, darunter Dresden, Chemnitz und Zittau.

Heute hat die europäische Jury ihre Empfehlung für die Shortlist und damit die Kandidaten für die zweite Runde des Wettbewerbsverfahrens bekanntgegeben.

Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange: »Meine herzlichen Glückwünsche gehen an die Einwohnerinnen und Einwohner von Chemnitz und vor allem an all jene, die sich für die großartige Bewerbung engagiert haben. Der Platz auf der Shortlist ist eine beeindruckende Anerkennung und ein ermutigender Ansporn. Nun drücke ich die Daumen, dass Chemnitz sich in der zweiten Runde durchsetzt und sich 2025 als Europas Kulturhauptstadt präsentieren darf.

Das wäre die Chance, gleichzeitig die Vielfalt, den Reichtum und die historische Verwurzelung des europäischen Gedankens in ganz Sachsen zu zeigen. Die Bewerbungen von Zittau und Dresden waren unabhängig von ihrem Ergebnis ein Erfolg, denn beide Stadtgesellschaften haben sich auf unterschiedliche Weise auf den Weg gemacht, über das Miteinander in ihrer Stadt zu diskutieren und sich über die Rolle von Kultur und ihre Identität als Europäer auszutauschen.«

CHEMNITZ: AUFBRÜCHE – Opening Minds. Creating Spaces ist das Motto, unter dem Chemnitz aus der Erfahrung gesellschaftlicher Umbrüche, wirtschaftlicher Umstrukturierung, politischem Systemwechsel, demografischem Wandel und angesichts von Spaltungstendenzen der Gesellschaft gemeinsam mit Europa mit Kunst, Kultur und Kreativität Aufbrüche wagen möchte.

Die Stadt verfolgt die Strategie einer kulturgeleiteten Regionalentwicklung mit dem Umland unter besonderer Berücksichtigung der Industriekultur, einer Region mit rund 500.000 Einwohnern, verbunden mit nachhaltigen Mobilitäts- und Siedlungskonzepten. Die regionale Kulturstrategie soll dem Ausgleich mit dem ländlichen Raum dienen.

Chemnitz verweist auf seine vielfältige kulturelle Infrastruktur und Veranstaltungslandschaft unterschiedlicher Trägerschaften und den wichtigen Stellenwert des Zusammenhangs von Kultur und Industrie – dies alles mit der Absicht, es stärker europäisch zu vernetzen.

Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst hat die Bewerbung jeder der drei sächsischen Städte 2018 und 2019 mit je 100.000 Euro unterstützt. 2020 sind für die weitere Bewerbung von Chemnitz bis zur endgültigen Auswahl im Herbst 600.000 Euro im Haushalt eingestellt.

Im Herbst 2020 wird die europäische Jury eine der Kandidatenstädte aus der zweiten Runde für die Ernennung zur deutschen »Kulturhauptstadt Europas 2025« empfehlen. Zusammen mit Slowenien ist Deutschland berechtigt, für das Jahr 2025 eine Europäische Kulturhauptstadt zu bestimmen. Die Kulturstiftung der Länder übernimmt im Auftrag der Kultusministerkonferenz (KMK) die praktische Organisation des nationalen Auswahlverfahrens für die deutsche »Kulturhauptstadt Europas 2025«.

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