Die Leipziger Gruppe "Protest LEJ" ruft sächsische Bürger*innen zu Solidarität mit Geflüchteten auf, die von Abschiebung betroffen oder bedroht sind. Anlass ist eine erneute Sammelabschiebung nach Afghanistan am 3. Dezember 2019. Die Gruppe plant im Dezember und Januar Solidaritätsfeste an den Erstaufnahmeeinrichtungen in der Max-Liebermann-Straße sowie in Dölzig.

Keine Abschiebung nach Afghanistan!

“Allein in diesem Jahr sind zehn Abschiebeflieger von Deutschland aus nach Afghanistan abgehoben”, erklärt Flo Linde für Protest LEJ. “Damit hat die Bundesrepublik über 300 Menschen in ein lebensgefährliches Kriegsgebiet verschleppt. Wir stellen uns dieser menschenverachtenden Abschiebepraxis entschlossen entgegen.” Erst vor Kurzem erklärte der Geschäftsführer der afghanischen Menschenrechtsorganisation AHRDO, Hadi Marifat, die Abschiebepolitik der deutschen Regierung sei veraltet und habe keinen Bezug zur Realität.

“Die Realität einer Abschiebung nach Afghanistan ist, dass die Menschen oft allein und mittellos zwischen Kriegshandlungen, Gewalt und Terror landen”; so Flo Linde.

“Deutsche Politik und Behörden schieben die Menschen in vollem Bewusstsein ab, dass Afghanistan kein sicheres Land ist. Wir müssen verhindern, dass Abschiebung und Verrohung Normalität werden. Darum rufen wir alle engagierten Bürger*innen auf, nicht schweigend wegzusehen, sondern Solidarität zu zeigen!”

Solidaritätsfeste in Leipzig und Dölzig

“Wir wollen die Weihnachtszeit und das neue Jahr nutzen, um Grenzen und Abschottung schon in unserer Nachbarschaft zu überwinden und gemeinsam Feste er Solidarität feiern”, ruft Protest LEJ auf.

Die Gruppe organisiert zwei Solidaritätsfeste in direkter Nähe zu zwei Erstaufnahmeeinrichtungen: Am 14. Januar an der Leipziger Max Liebermann-Straße und am 11. Januar in Dölzig.

“Unter dem Motto “Wir feiern zusammen! Wir halten zusammen!” wird es jeweils von 14 bis 18 Uhr zwei bunte Feste geben”, erklärt Flo Linde.

“Verschiedene Initiativen werden vor Ort sein, um ihre Arbeit vorzustellen und Möglichkeiten zum eigenen Engagement aufzuzeigen. Darüber hinaus wollen wir gemeinsam überlegen, wie wir uns organisieren können, um etwas an den politischen Verhältnissen in Leipzig, Sachsen und ganz Deutschland zu ändern.”

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