Auf den griechischen Inseln befinden sich tausende geflüchtete Kinder und Jugendliche in einer katastrophalen Situation. Schon lange kritisieren Nichtregierungsorganisationen die Zustände in den Lagern und auf den Straßen etwa in Moria auf Lesbos, auf Chios und Samos. Es fehlen Nahrung, medizinische Versorgung, akzeptable hygienische Bedingungen und Bildung. Unbegleitete Minderjährige sind Gewalt, Missbrauch, Kinderprostitution oder anderen Formen von Ausbeutung schutzlos ausgeliefert.

Vor diesem Hintergrund fordert eine Initiative von 19 Organisationen unter dem Motto #WirHabenPlatz ein Sofortprogramm für die Aufnahme von rund 1.000 minderjährigen unbegleiteten Geflüchteten aus Griechenland. Niedersachsen sagte zu, 100 unbegleitete Minderjährige aufzunehmen, Berlin 70 und Thüringen 25. Die Linksfraktion im Sächsischen Landtag fordert in einem Landtags-Antrag (Drucksache 7/1210)  nun die Staatsregierung auf, sich anzuschließen und mindestens 50 minderjährige unbegleitete Geflüchtete aus Griechenland aufzunehmen.

Dazu erklärt Juliane Nagel, Sprecherin für Migrations- und Flüchtlingspolitik:

„Kinder sind nicht verantwortlich für ihre Lebenssituation und auch nicht dafür, dass Krieg, Armut und Not sie in die Flucht geschlagen haben. Es ist unerträglich, dass in Griechenland tausende Minderjährige solch schlimmen Zuständen ausgeliefert sind. Wenn die Staaten der Europäischen Union die Grundsätze eines zivilisierten und humanen Zusammenlebens ernstnehmen, dann müssen sie gemeinsam die Kinder dort rausholen.

Sachsen sollte seinen Beitrag leisten – zumal sich CDU, GRÜNE und SPD im Koalitionsvertrag zur Unterstützung von ,Programmen des Bundes in Abstimmung mit dem UN-Flüchtlingshilfswerk zur Aufnahme von besonders gefährdeten Gruppen‘ verpflichtet haben.

Ich rufe außerdem alle dazu auf, die Spendenaktion von Space Eye Nürnberg zu unterstützen: https://space-eye.org/.“

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