Zur Entscheidung des Bundestages zur Organspende erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag, Susanne Schaper: „Es ist in Ordnung und völlig verständlich, dass es bei einem Thema wie Organspenden auch innerhalb der Parteien unterschiedliche Auffassungen gibt, die mit guten Argumenten gestützt werden können.“

„Als Krankenschwester mit OP-Erfahrung bin ich persönlich eine glühende Befürworterin der Widerspruchsregelung, weil ich weiß, welch riesiger Bedarf an Spenderorganen besteht und welches Leid ihr Fehlen bei den Betroffenen verursacht. Deshalb kann ich die heutige Entscheidung des Bundestages nur als kleinen Kompromiss werten und hoffen, dass sich das Spendenaufkommen dennoch erhöht.

2018 waren bundesweit 955 Menschen zur Organspende bereit, während etwa 9.500 Menschen auf der Warteliste von EUROTRANSPLANT standen. Damit gibt es in Deutschland nur 1,2 Spendenwillige pro 100.000 Einwohner. Im Vergleich dazu gibt es im tiefkatholischen Spanien einen Widerspruchslösung und 46,9 Spendenwillige pro 100.000 Einwohner. Die Spenderzahlen müssen dringend erhöht werden.

Es ist wichtiger denn je, die Bevölkerung zu informieren und zu sensibilisieren. Zusätzlich muss die Arbeit der Transplantationsbeauftragten in den Krankenhäusern gestärkt und auskömmlich finanziert werden. Um Vertrauen zu schaffen, muss verlässlich kontrolliert werden, dass mit den entnommenen Organen gesetzeskonform verfahren und jeglicher Handel ausgeschlossen wird.

Weiterhin sollten die Daten von Organspendern zentral erfasst werden. Der Organspende-Ausweis ist bisher die einzige Legitimationsgrundlage für die Krankenhäuser, Organe zu entnehmen. Wenn er zu Hause liegt oder im Notfall erst gesucht werden muss, vergeht wertvolle Zeit.“

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