Am 8. Juli 2020 wurde in der Ratsversammlung auf Grundlage einer Petition beschlossen, „einen Ort des Gedenkens zum Thema Organspende“ zu schaffen. Inzwischen konnte mit dem Leiter des Transplantationszentrums am Universitätsklinikum Leipzig Prof. Dr. Daniel Seehofer ein Schirmherr gefunden werden und es wurden etwa 15.000 Euro an Spenden gesammelt. Es ist geplant, das Denkmal für anonyme Organspender/-innen am 6. Juni 2026, am deutschen Tag der Organspende, einzuweihen.
Mit 18 durchgeführten Organspenden im vergangenen Jahr erreichte das Universitätsklinikum Leipzig den zweithöchsten Wert unter allen Universitätskliniken bundesweit. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation warten bundesweit derzeit rund 8.500 Menschen auf ein Spenderorgan. Die Wartezeit beträgt je nach Organ zwischen mehreren Monaten und mehreren Jahren. Trotz jahrelanger intensiver Aufklärungsarbeit bleibt die Zahl der Organspenden in Deutschland im europäischen Vergleich niedrig.
Die Petition, die 2020 in der Kongresshalle beschlossen wurde.
„Organspenden sind Geschenke. Jede einzelne Spende ermöglicht es Menschen, ihre Gesundheit wiederzuerlangen und ein neues Kapitel in ihrem Leben zu beginnen. Mit dem geplanten Denkmal wird ein würdiger Ort des Gedenkens und Dankes für jene geschaffen, die durch ihre Organspende anderen Menschen eine zweite Chance gegeben haben“, sagt Chantal Schneiß, gesundheitspolitische Sprecherin der bündnisgrünen Stadtratsfraktion.
„Unsere Fraktion begrüßt den Fortschritt zur Umsetzung der Petition bzw. der Errichtung des Denkmals sehr. Das Denkmal soll der Erinnerung dienen, kann darüber hinaus aber ein Anstoß sein, sich mit dem eigenen Verhältnis zur Organspende auseinanderzusetzen. Jede und jeder sollte zu Lebzeiten eine informierte Entscheidung treffen und diese dokumentieren – sei es im Organspendeausweis oder in der Patientenverfügung.“
Vorstoß für Erste-Hilfe-Schulungen in Leipzigs Schulen
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Leipziger Stadtrat ist auch eine weitere Ratsinitiative gestartet, die zur Rettung von Leben beitragen soll. Mithilfe von Kooperationspartnern sollen in Leipzig Erste-Hilfe-Schulungen für alle Schüler/-innen der 8. Klasse an den städtischen Schulen etabliert werden. Die Verwaltung hat hierzu bereits Stellung genommen und will zumindest ausgewählte Anbieter von Erste-Hilfe-Schulungen gewinnen, um die Schulen der Stadt Leipzig über diese spezifischen Angebote für Schüler/-innen zu informieren.
„Dies kann allerdings nur der erste Schritt sein. Wir wissen: plötzlicher Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland und schnelles Handeln in den ersten Minuten nach einem Herzstillstand kann Leben retten“, betont Chantal Schneiß.
„Studien zeigen, dass bereits Kinder ab 12 Jahren erfolgreich Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen können. Eine frühe Ausbildung in diesem Bereich – wie etwa die von uns vorgeschlagenen Reanimationsschulungen in der 8. Klasse – verringern Berührungsängste, die Menschen viel zu häufig von Wiederbelebungsmaßnahmen abhalten.“
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