Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) und die Arbeitsvermittlung in Sachsen wollen arbeitslose Menschen noch gezielter unterstützen, gesünder zu leben. Experten der Arbeitsagenturen, Jobcenter und Krankenkassen berieten darüber heute auf einer Fachtagung in Dresden. Im Mittelpunkt des Austauschs stand, wie arbeitslose Menschen in ihrem spezifischen Lebensumfeld zu gesundheitsbewusstem Verhalten angeregt werden können.

Die Fachleute diskutierten unterschiedliche regionale Vorgehensweisen, um attraktive Angebote der Gesundheitsförderung zu entwickeln und umzusetzen. Das GKV-Bündnis für Gesundheit und die Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit hatten die Fachtagung organisiert.

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit, Klaus-Peter Hansen, sagte: „Die Mitarbeiter der Krankenkassen, Arbeitsagenturen und Jobcenter haben in Sachsen gute Ideen in die Praxis umgesetzt – sie wirken präventiv oder unterstützen bei der Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit.

Das erhöht die Chancen eine neue Beschäftigung zu finden und verringert das Risiko der Langzeitarbeitslosigkeit. Besonders freue ich mich, dass die Verzahnung der Arbeits- und Gesundheitsförderung fast flächendeckend an allen sächsischen Standorten erfolgt ist. Damit können viele Menschen in Sachsen von den individuellen Präventions- und Gesundheitsförderangeboten direkt vor Ort profitieren.“

In Sachsen arbeiten Krankenkassen und Arbeitsvermittlung bei Prävention und Gesundheitsförderung seit längerer Zeit zusammen. 2014 entstanden unter Beteiligung eines sächsischen Jobcenters erste Angebote und Strukturen im Rahmen eines Modellprojektes im Vogtland. Inzwischen gibt es sachsenweit 17 Standorte, die gemeinsame Angebote für Arbeitslose vorhalten. Zu dem Portfolio gehören insbesondere Maßnahmen aus den Bereichen Bewegung, Ernährung und psychische Gesundheit.

„Wir wollen gleiche Gesundheitschancen für alle“, betonte stellvertretend für das GKV-Bündnis die Leiterin der Landesvertretung Sachsen des Verbandes der Ersatzkassen e.V. (vdek), Silke Heinke: „Durch die Kooperation können wir spezielle Programme zuschneiden, die Arbeitslose besser ansprechen. Ich wünsche mir, dass wir die Zusammenarbeit der Sozialversicherungsträger bei Prävention und Gesundheitsförderung weiter intensivieren und wir noch mehr Menschen erreichen. Die Erfahrungen mit dem Programm zeigen eine gute Resonanz.“

Arbeitslosigkeit stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Arbeitslose leiden beispielsweise öfter an psychischen Beeinträchtigungen und Stoffwechselkrankheiten. Zwischen Arbeitslosigkeit und Krankheit bestehen vielfältige Wechselwirkungen. Gesundheitsfördernde Maßnahmen können helfen, einen neuen Weg zu finden. Als besondere Herausforderung gilt, die betroffenen Menschen zu motivieren, ihr Verhalten nachhaltig zu ändern.

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