Anlässlich des Weltkrebstages haben sich die Urologen des St. Elisabeth-Krankenhauses Leipzig hinter die Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU) gestellt. Sie unterstützen den Vorstoß der DGU, die Bestimmung des PSA-Wertes zur Früherkennung von Prostatakarzinomen zu einer generellen Kassenleistung zu erklären. Ein aktuelles Gutachten des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) lehnt das ab.

Seit es ihn gibt, wird um ihn gestritten – der PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakarzinomen. Er misst das prostataspezifische Antigen eines Patienten. Ist dieses Eiweiß im Blut erhöht, kann das auf eine Krebserkrankung der Prostata hinweisen. Gewissheit bringt dem Patienten am Ende eine Biopsie, d. h. die Entnahme und Analyse von Prostatagewebe.

„Dieser Test ist das Einzige und Beste, was wir derzeit zur Früherkennung von Prostatakrebs haben“, sagt Dr. med. Jörg Raßler, Chefarzt der Urologischen Abteilung des St. Elisabeth-Krankenhauses Leipzig. Schließlich sei die Früherkennung beim Prostatakrebs besonders wichtig. „Er führt im Anfangsstadium selten zu Beschwerden und kann umso besser behandelt werden, je früher man ihn entdeckt.“

Vor diesem Hintergrund unterstützt Chefarzt Dr. med. Jörg Raßler die Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU). Sie setzt sich dafür ein, den PSA-Test zu einer generellen Kassenleistung zu erklären und in den Kanon der Vorsorgeuntersuchungen aufzunehmen. Bisher werden die Kosten nur im Falle eines positiven Befunds übernommen. Dadurch, so Chefarzt Dr. med. Jörg Raßler, könnte bei Patienten der Eindruck entstehen, dass dieser Test nicht wichtig sei. „Dadurch verlieren sie möglicherweise wertvolle Behandlungszeit.“

Der PSA-Test ist eine von mehreren Untersuchungsmethoden zur Feststellung von Prostatakarzinomen. Weitere sind das Abtasten der Prostata und die Untersuchung mit Ultraschall. Ergeben sich hierbei Hinweise auf eine Krebserkrankung, folgt in der Regel eine Prostatabiopsie.

Kritiker des PSA-Tests sehen in ihm die Gefahr vorschneller oder gar falscher Diagnosen, die in der Folge unnötigen Therapien nach sich ziehen. Zudem sind ihnen die Kosten für den Test zu hoch. Zu diesem Schluss kommt auch ein aktuelles Gutachten des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

Es wurde 2004 ins Leben gerufen, um im Auftrag des Gesetzgebers die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Patientenversorgung in Deutschland zu verbessern. Hauptaufgabe des unabhängigen Instituts ist es, den Nutzen und Schaden medizinischer Maßnahmen für Patientinnen und Patienten zu bewerten. Im Falle des PSA-Testes lehnt es eine Empfehlung ab.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar