Am 18. April 2020 jähren sich das Kriegsende in Leipzig und das Massaker von Abtnaundorf zum 75. Mal. Die geplante Gedenkfeier musste aufgrund der Corona-Pandemie leider abgesagt werden. Um dennoch der Befreiung der Konzentrationslager, der Opfer von NS-Zwangsarbeit und des Kriegsendes vor 75 Jahren würdig zu gedenken, hat die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig alternative Gedenkformen entwickelt.

Bereits seit dem 21. März läuft die Social-Media-Aktion #onthisdayinleipzig auf Facebook und Instagram. Bis Mitte Mai veröffentlichen wir Zitate von Überlebenden und historische Informationen zu den Ereignissen in Leipzig im Frühjahr 1945, die mit Fotos und Dokumenten kombiniert werden.
Außerdem hat die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig ein Audiofeature 18. April 1945 – Kriegsende und Massaker von Abtnaundorf produziert und online veröffentlicht. Darin informieren wir mit Fokus auf das Massaker in Abtnaundorf am 18. April 1945 über die historischen Geschehnisse vor 75 Jahren.

Am Samstag, den 18. April 2020 werden wir statt der geplanten Gedenkveranstaltung eine kleinere Gedenkaktion durchführen und Blumen am Mahnmal Abtnaundorf niederlegen. Zudem besteht die Möglichkeit des individuellen Gedenkens: „Wir haben die Leipzigerinnen und Leipziger dazu eingeladen, unter #75BefreiungLeipzig ihre Bilder und Gedanken zum 75. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager sowie zum Kriegsende auf Facebook oder Instagram zu teilen“, so Josephine Ulbricht, Mitarbeiterin der Gedenkstätte.

Hintergrund:

Das KZ-Außenlager Leipzig-Thekla wurde im März 1943 errichtet. Die Häftlinge, mehrere Tausend Männer aus der Sowjetunion, Polen, Frankreich und anderen Ländern, mussten für die Erla Maschinenwerke GmbH Zwangsarbeit leisten. Im April 1945 wurde das Lager aufgelöst, etwa 300 kranke Häftlinge blieben zurück.

Die SS sperrte sie in eine Baracke ein und schoss diese in Brand. Mehr als 80 Männer verloren dabei ihr Leben. Wenige Stunden betraten US-amerikanische Soldaten das Lager und dokumentierten das Verbrechen. Diese Dokumente dienten als Beweismittel im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher und erlangten damit internationale Bekanntheit.

Das 1958 errichtete Mahnmal in Abtnaundorf ist heute der zentrale Erinnerungsort für die Opfer des Nationalsozialismus in Leipzig.
Ausführliche Informationen finden Sie hier: https://www.zwangsarbeit-in-leipzig.de/mahnmal-abtnaundorf/

Donnerstag, der 16. April 2020: Reaktionen, Korrekturen und Forderungen zu den neuen Coronaregeln

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