Einem OP-Team um Prof. Dr. Stefan Langer, Bereichsleiter für plastische, ästhetische und spezielle Handchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig (UKL), ist es in einer zweistündigen Operation gelungen, einem Patienten einen abgehackten Finger wieder funktionsfähig zu replantieren. "Die Ärzte haben eine perfekte Arbeit geleistet", so der 63-jährige Patient, der beim Holzhacken daneben schlug.

Der Zeigefinger der linken Hand war beim heimischen Holzhacken mit Wucht vom Beil getroffen worden. Der Finger war so gut wie abgetrennt und hing nur noch an einem Hautfetzen. Bei der Notoperation wurden Knochen, Sehnen, Nerven und Gefäße rekonstruiert. “Die Herausforderung für die Operateure lag darin, dass der Knochen gesplittert war, so dass er mit Drähten fixiert werden musste. Zudem galt es, mit einem Venenstück aus dem Unterarm eine Fingerarterie zu reparieren”, berichtet der behandelnde Arzt Constantin Weil von der Ahe.

Am Anfang galt es für die Operateure, Knochenteile, Sehnen, Nerven und Gefäße zu identifizieren. Zuerst widmete sich das OP-Team dann dem zersplitterten Fingerknochen, dessen einzelne Teile mit Drähten verbunden wurden. Anschließend wurden Beuge- und Strecksehne des Zeigefingers genäht und – ganz wichtig – die Blutgefäße und Nerven wieder verbunden. Am Ende wurde der Haut-Weichteil-Mantel des Fingers verschlossen.

“Der replantierte Finger ist warm und gut durchblutet, Gelenke und Sehnen bewegen sich – es sieht also gut aus mit der Funktionalität”, so der behandelnde Arzt. Der Patient blieb nach der Operation noch mehrere Tage in der Klinik für eine medikamentöse Behandlung. Er äußerte sich sehr zufrieden mit dem Operationsergebnis und der Behandlung im Universitätsklinikum.

“Was Ärzte und Schwestern geleistet haben, verdient meinen hohen Respekt”, so der 63-Jährige. “Nach meinem Missgeschick lief zum Glück alles wie am Schnürchen: Der Rettungswagen war nach fünf Minuten da. Kaum in der Uniklinik angekommen, lag ich auf dem OP-Tisch und ein exzellentes Team leistete eine perfekte Arbeit. Ich habe allen Grund, dankbar zu sein.”

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