Viele Schülerinnen und Schüler, die gegenwärtig ihre Prüfungen ablegen, sind mit besonders großen Problemen konfrontiert. Die heiße Phase der Prüfungsvorbereitung haben sie sechs Wochen lang zu Hause absolviert.

Viele befürchten infolgedessen Nachteile. Zu eingehenden Beschwerden an Landtagsabgeordnete, dass gerade in diesem Jahr schriftliche Abiturprüfungen als „unverhältnismäßig“ empfunden worden sind, und zu Forderungen von Abiturientinnen und Abiturienten zwecks Anpassung des Bewertungsmaßstabes (http://chng.it/tPc7wbNwdc) erklärt Luise Neuhaus-Wartenberg, bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion:

„Viele Schülerinnen und Schüler standen bei der Vorbereitung unter zusätzlichem psychischen Druck, durchlebten teils eine Mehrfachbelastung durch Pflege von Angehörigen oder die Betreuung jüngerer Geschwister. Das Lernen in Gruppen war kaum möglich, der Besuch von Bibliotheken unmöglich, der Kontakt zu Lehrkräften aufgrund der sächsischen Rückständigkeit in Sachen Digitalisierung oft eine ,Mission impossible’.

Wenn sich die jungen Leute auf das Versprechen unseres Kultusministers verlassen und im Hinblick auf den Prüfungsinhalt schon enttäuscht worden sind, ist es höchste Eisenbahn, dass Christian Piwarz alle Korrektorinnen und Korrektoren dazu aufruft, behutsam und stets zum Vorteil der Prüflinge zu bewerten. Versprochen ist versprochen!

Darüber hinaus müssen wir uns dringend über die Abschlussjahrgänge des nächsten Jahres unterhalten. Auch für sie braucht es Regelungen, auf die sich die jungen Menschen tatsächlich verlassen können. Wir finden es richtig, dass die jungen Leute auf sich aufmerksam machen und Solidarität sowie politische Verantwortung einfordern.“

Anna Gorskih, hochschulpolitische Sprecherin, fügt hinzu:

„Es muss endlich anerkannt werden, dass die diesjährigen Abschlussjahrgänge ihre Prüfungen unter Bedingungen ablegen, die grundlegend anders sind als in den Vorjahren. Die Corona-Krise verschärft die Ungleichheit und Ungerechtigkeit in unserem Bildungssystem. Für uns steht auch abseits von Corona fest, dass Bildung ein Menschenrecht ist und dass jegliche Zulassungsbeschränkungen beim Zugang zu höherer Bildung folglich abgeschafft gehören.

In der aktuellen Situation muss umso mehr darum gerungen werden, Nachteile für Abschlussjahrgänge zu vermeiden. Es muss sichergestellt werden, dass alle Schülerinnen und Schüler das Recht wahrnehmen können, ihre Berufe frei zu wählen und ein dafür erforderliches Studium aufzunehmen. Dafür braucht es aus unserer Sicht der Aufhebung aller Zulassungsbeschränkungen an Hochschulen.“

Die neue Leipziger Zeitung Nr. 78: Wie Corona auch das Leben der Leipziger verändert hat

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