Mit der Migrantenbefragung wird nun ein wichtiger Baustein des im Januar fortgeschriebenen Gesamtkonzeptes zur Integration von Migrantinnen und Migranten in Leipzig umgesetzt. Es enthält insgesamt 89 Vorhaben, Aktionen und Lösungsansätze, darunter etwa die Fortbildung der kommunalen Sprach- und Integrationsmittler sowie einen jährlichen Fachtag zur Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen. Integration soll damit in Leipzig nachhaltig vorangebracht und die im kommunalen Einflussbereich liegenden Prozesse ämterübergreifend verzahnt werden.

Ulrich Hörning, Bürgermeister für Allgemeine Verwaltung, sagt: „Integration ist für uns eine Querschnittsaufgabe, die die Stadtgesellschaft und die Verwaltung in ihrer Gesamtheit betrifft. Mit dem Gesamtkonzept stellen wir uns unserer Verantwortung unter Federführung des Referates für Migration und Integration.“

„Wir haben nun einen aktuellen Leitfaden für die Unterstützung der Integration von Migrantinnen und Migranten in unserer Stadt. Das Konzept ist unser Handwerkzeug für die tägliche Arbeit. Corona-bedingt waren wir dabei zunächst etwas ausgebremst, nun kann es endlich richtig losgehen“, sagt die Leiterin des Referats für Migration und Integration und städtische Integrationsbeauftragte, Manuela Andrich.

Das neue Gesamtkonzept zur Integration ist wie sein Vorgänger in acht Handlungsfelder gegliedert, darunter die Bereiche Bildung/Erziehung, Gesundheitsförderung, Interkultureller Dialog sowie die Bekämpfung von Diskriminierung/Rassismus. Grundlage sind die Ergebnisse von acht Workshops, die zu den einzelnen Handlungsfeldern initiiert wurden.

Hieran waren verschiedene Ämter der Verwaltung, der Migrantenbeirat und viele weitere Akteure der Integrationsarbeit beteiligt. Geplant ist nun, die in den einzelnen Kapiteln aufgelisteten Maßnahmen in einem Zwei-Jahres-Rhythmus, parallel zum kommunalen Haushalt zu überprüfen und fortzuschreiben.

Ausgewählte Maßnahmen

Im Herbst 2020 sollen rund 5.000 zufällig ausgewählte Personen zur Teilnahme an der zweiten Leipziger Migrantenbefragung angeschrieben werden. Ziel ist es, deren Lebenswelt in den Blick zu nehmen. Durch den Vergleich mit den Ergebnissen der Befragung aus dem Jahr 2016 können Veränderungen und aktuelle Trends abgelesen und daraus Schlüsse für das Verwaltungshandeln gezogen werden. Die Befragung ist online in 18 Sprachen sowie als telefonisches und Live-Interview möglich.

In sechs Sitzungen sollen die kommunalen Sprach- und Integrationsmittler auf dem Feld geschlechtsspezifischer Angebote sowie für psycho-soziale Themen fortgebildet werden. Oft sind sie mit Situationen konfrontiert, in denen nicht nur die Berater, sondern auch sie als Mittler sensibel reagieren müssen. Workshopthemen sind etwa Genitalverstümmlung und rassismuskritisches Handeln.

Der jährliche Fachtag zur Arbeitsmarktintegration soll mit Workshops und Impulsen dazu beitragen, dass Migrantinnen ihre Chancen auf dem Stellenmarkt erhöhen. Er ist für diesen Herbst geplant, Themen sind etwa die Arbeitssuche während der Corona-Pandemie sowie das E-Learning-Angebot des Jobcenters.

Derzeit leben etwa 93.000 Migrantinnen und Migranten in Leipzig. Das entspricht einem Anteil von 15,4 Prozent an der Bevölkerung. Einzelheiten zum Stand der Integrationsarbeit in Leipzig sind auf www.leipzig.de/integration und im Heft „Vielfalt leben. Gesamtkonzept zur Integration der Migrantinnen und Migranten“ nachzulesen, das im Referat für Migration und Integration erhältlich ist.

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