Bei seinem Antrittsbesuch am 3. September 2020 informierte sich Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow vor Ort über die Arbeit und Projekte des Leibniz-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow. Hier erforschen rund 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler interdisziplinär und mit einer gesamteuropäischen Perspektive jüdische Lebenswelten vom Mittelalter bis in die Gegenwart.

Bei seinem Besuch zeigte sich Minister Gemkow beeindruckt angesichts der vielfältigen Projekte in den Forschungsressorts des Instituts, dessen Internationalität und der breit angelegten, teils mehrsprachigen Publikationsformate seiner Forschungsergebnisse: „Das Dubnow-Institut hat sich hervorragend entwickelt und ist heute ein international angesehenes Forschungsinstitut mit hoher Strahlkraft und zugleich ein ganz wichtiger Baustein in der geisteswissenschaftlichen Forschungslandschaft des Landes.

Besonders freut mich, dass das Institut in enger Zusammenarbeit mit der Universität Leipzig plant, seine schon guten Kooperationsbeziehungen mit universitären und außeruniversitären Partnern in Osteuropa sowie zur Hebräischen Universität Jerusalem weiter auszubauen. Das hat meine volle Unterstützung.“

Das Dubnow-Institut wurde im September 1995 auf Beschluss des Sächsischen Landtags in Leipzig gegründet. Mit Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft Anfang 2018 wurde die hohe wissenschaftliche Qualität und die gesamtstaatliche Bedeutung des Instituts anerkannt und zugleich ein wichtiger Schritt zur nachhaltigen Sicherung der Forschungsarbeit getan.

Yfaat Weiss, Direktorin des Dubnow-Instituts, unterstreicht: „Seinem Auftrag nach ist das Dubnow-Institut der akademischen Erforschung und der internationalen Vernetzung des Gegenstandes der jüdischen Geschichte und Kultur vor allem in Mittel- und Osteuropa verpflichtet und hebt sich mit diesem Alleinstellungsmerkmal von anderen Einrichtungen ab.“

Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Instituts stehen Konzepte einer jüdischen Weltgeschichte vor dem Hintergrund von Simon Dubnows Denken und Historiografie im Zentrum der gerade erschienenen vierten Ausgabe des Magazins Jüdische Geschichte & Kultur.

Das vom SMWK geförderte Forschungsprojekt „Wanderndes Wissen“ geht der Frage nach, wie durch die jüdische Auswanderung aus der Sowjetunion und den osteuropäischen Ländern die Wissenschaftslandschaft Deutschlands, aber auch anderer Zielländer der jüdischen Emigration, wie Israel oder Nordamerika, verändert und geprägt wurde.

Ab November findet in diesem Rahmen die digitale Vortragsreihe „Let My People Go! Jüdische Emigration aus Osteuropa seit den 1960er Jahren“ statt, in der vor allem Repräsentanten der jüngeren Generation, die als Jugendliche auswanderte und sich mittlerweile in verschiedenen Ländern wissenschaftlich etabliert hat, zu Wort kommen.

Die neue Leipziger Zeitung Nr. 82: Große Anspannung und Bewegte Bürger

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