Gestern debattierte der Sächsische Landtag in einer Aktuellen Stunde über das Pipeline-Projekt „Nord Stream 2“. Obwohl schon 95 Prozent der Ostsee-Leitung fertig gestellt sind, werden derzeit als Reaktion auf die Vergiftung des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny Forderungen nach einem Baustopp laut.

Dazu sagt der energiepolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Lars Rohwer: „Wir lehnen einen Baustopp der Ostsee-Pipeline ‚Nord Stream 2‘ als Reaktion auf die Vergiftung des russischen Oppositionspolitikers Nawalny ab. Das war ohne Zweifel eine furchtbare Tat, aber erst muss sie aufgeklärt werden, bevor jetzt Konsequenzen gefordert werden.

Deutschland braucht die Zusammenarbeit mit Russland. Selbst in Zeiten des Kalten Krieges wurde Gas aus Russland nach Westeuropa geliefert. Daher wäre es völlig falsch, jegliche wirtschaftlichen Beziehungen mit Russland zu beenden. Wer miteinander Handel treibt, kann auch über Verbesserungen für das Klima und die Lebenssituationen der Menschen sprechen.“

„Fakt ist: Ab 2023 wird sich der Gasbedarf in Deutschland aufgrund des Atomausstiegs erhöhen. Wollen wir die Funktionsfähigkeit unserer Volkswirtschaft nicht gefährden, müssen wir mit den Rohstofflieferanten für Erdöl, Erdgas und Kohle verhandeln – auch mit Russland. Gerade in einer Marktwirtschaft werden Preise – auch Gaspreise – über Angebot und Nachfrage gebildet und deshalb ist es immer gut, eine Verhandlungsposition mit Auswahlmöglichkeit zu haben“, erklärt der CDU-Energiepolitiker.

Rohwer: „Für uns steht fest: Auch Sachsen hat ein Interesse an Nord Stream 2!“

Die neue „Leipziger Zeitung“ Nr. 83: Zwischen Ich und Wir

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