Die Preise für Bauland in Leipzig haben sich zwischen 2015 und 2019 fast verdreifacht. Kostete 2015 ein Quadratmeter baureifer Grund noch 118,12 €, sind es aktuell durchschnittlich 311,51 Euro1, wie aus Zahlen des statistischen Landesamts hervorgeht. In begehrten Lagen liegt der Preis sogar noch höher, Tendenz steigend. Auch im Umland ist ein starker Anstieg und fast eine Verdopplung festzustellen, wobei die Ausgangslage 2015 mit knapp 63 € im Landkreis Leipzig und 38 € in Nordsachsen niedriger als in Leipzig war.

„Im Ergebnis steigen damit auch die Mieten weiter, denn auf teurem Boden können keine bezahlbaren Wohnungen entstehen“, sagt dazu Daniel Knorr, kommissarischer Regions-geschäftsführer der DGB Region Leipzig-Nordsachsen.

„Die Kommunen brauchen bessere Möglichkeiten, um die Bodenpolitik und damit auch die Mieten in ihrer Gemeinde zu beeinflussen“. Maßgeblich dafür ist auch das Baugesetzbuch, das gerade überarbeitet wird. Der kürzlich von der Bundesregierung beschlossene Gesetzentwurf wird nun im Bundestag diskutiert. „Was dieser Gesetzentwurf vorsieht, reicht aber nicht aus, um die Spirale der weiter steigenden Bodenpreise zu durchbrechen. Da muss noch nachgebessert werden“, so Daniel Knorr.

Es fehlt ein preislimitiertes Vorkaufsrecht:

Im jetzigen Gesetzentwurf ist für die Kommunen zwar ein erleichtertes Vorkaufsrecht für brachliegende Grundstücke vorgesehen. Wichtig ist aber, zugleich eine wirksame Preislimitierung einzuführen, damit die Kommunen Bauland zu Preisen unterhalb des Marktwertes erwerben und für den bezahlbaren Wohnungsbau und die soziale Infrastruktur, etwa für den Neubau von Kitas und Schulen, nutzen können.

Baugebote leichter ermöglichen:

Baugebote können Grundstückseigentümer verpflichten, ihre Grundstücke zu bebauen, anstatt sie brachliegen zu lassen, um auf einen höheren Verkaufspreis zu spekulieren. Bislang werden sie kaum angewendet, da der Aufwand für die Kommunen enorm ist. Die Novelle des Baugesetzbuches will dies erleichtern, indem Baugebote für mehrere Grundstücke ausgesprochen werden können. Doch ohne die Möglichkeit, kooperationsunwilligen Eigentümern die Grundstücke unter Marktpreis abkaufen zu können, wird das Instrument weiter nur geringe Anwendung finden.

Wie sich die Baulandpreise in Deutschland entwickelt haben: www.dgb.de/-/mzI

1 alle angegebenen Zahlen beziehen sich auf baureifes Land

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