Trotz Corona-Pandemie gehen die Bauarbeiten an der zukünftigen Justizvollzugsanstalt Zwickau voran. Auf der heutigen Sitzung der Baukommission der beteiligten Freistaaten Thüringen und Sachsen wurde der aktuelle Projektstatus ausgetauscht.

Nachdem als erste wichtige und vor allem sichtbare Teilbaumaßname die Anstaltsmauer im Oktober 2020 fertiggestellt wurde und die ersten Tiefbauarbeiten durchgeführt wurden, beginnen jetzt die Arbeiten am Rohbau für die Hochbauten. Dabei entstehen bis voraussichtlich Frühjahr 2024 rund 31.500 Quadratmeter Nutzfläche. Parallel dazu laufen derzeit planmäßig die nächsten wichtigen Ausschreibungen wie für die Küchentechnik, Fenster und die entsprechende Fenstervergitterung.

Neben sieben Hafthäusern entstehen weitere Gebäude, unter anderem die Pforte mit Kfz-Schleuse, Werkhallen und Versorgungseinrichtungen, das Kultur- und Besucherzentrum einschließlich der Verwaltung und eine Sporthalle. Verschiedene Schulungsräume dienen zudem der Aus- und Fortbildung während der Haftzeit. Im Bereich vor der Anstaltsmauer werden das Gebäude für den offenen Vollzug und eine kleine Verkaufsstelle mit Schließfächern für Besucher errichtet.

Durch die laufenden Arbeiten kann es weiterhin gelegentlich zu Baulärm kommen, wofür Baukommission und Projektleitung die Anwohner um Verständnis bitten.

Mit der baulichen Fertigstellung der JVA wird nunmehr im zweiten Quartal 2024 gerechnet. Zuletzt kam es im Zuge der Vergabe der Rohbauleistungen zu zeitlichen Verzögerungen, die sich aus Nachfragen im Vergabeverfahren sowie der aufwendigen Prüfung der Angebotsunterlagen ergab. Diese Leistungen sind jetzt vergeben, sodass der Rohbau beginnen kann. Durch die Corona-Pandemie gibt es aktuell keinen zeitlichen Verzug.

Hintergrund

Gemäß Staatsvertrag 15. April 2014 soll in Zwickau eine gemeinsame Justizvollzugsanstalt der Freistaaten Sachsen und Thüringen mit insgesamt 820 Haftplätzen gebaut und betrieben werden. Sachsen wird davon 450 Plätze nutzen und Thüringen 370. Das Bauvorhaben wird auf einer Fläche von rund 24 Hektar in Zwickau-Marienthal realisiert. Die das Gelände umfassende Anstaltsmauer ist sechs Meter hoch und rund 1,35 Kilometer lang. Sie wurde aus über 400 Einzelelementen zusammengesetzt. Die Projektleitung hat der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) inne.

Leipziger Zeitung Nr. 85: Leben unter Corona-Bedingungen und die sehr philosophische Frage der Freiheit

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