Der Leipziger Stadtrat hat über den Fortgang der Quartiersentwicklung beim Eutritzscher Freiladebahnhof entschieden. Die entsprechende Vorlage, die am Dienstag (25.11.) ohne Gegenstimmen bei 12 Enthaltungen votiert worden ist, umfasst nicht nur einen umfangreichen Sachstandsbericht, der die verschiedenen vom Stadtrat in Auftrag gegebenen Prüfergebnisse detailliert auflistet, sondern legt mit dem Masterplan die Grundlage für die Weiterführung des Bauleitplanverfahrens.

„Damit sind wir bei diesem für Leipzig in seinen Dimensionen einzigartigem Projekt einen großen Schritt vorangekommen. Ich danke allen Beteiligten, sowohl auf Seiten des Investors als auch innerhalb der Stadtverwaltung, für die konstruktive und zielorientierte Zusammenarbeit auf dem nicht immer einfachen Weg.“, betont Oberbürgermeister Burkhard Jung.

Auf dem rund 25 Hektar großen Gelände an Eutritzscher und Delitzscher Straße soll in den nächsten Jahren das größte neue innerstädtische Quartier Leipzigs für etwa 3.700 Menschen entwickelt werden. Vorgesehen sind nicht nur ein großzügiger Park, sondern auch ein Schul- und Sportcampus mit einer vierzügigen Grundschule sowie eine fünfzügige Oberschule, zwei Kitas mit jeweils 165 Plätzen und kulturell-soziale Einrichtungen.

Auf etwa 30 Prozent der Wohnfläche sollen miet- und belegungsgebundene Wohnungen entstehen. Aufgrund der zentrumsnahen Lage ist der neue Stadtteil zudem als autoreduziertes Quartier konzipiert.

„Mit dem Beschluss des Stadtrates haben wir gemeinsam die Weichen gestellt für die konkrete Planung des ersten vornehmlich nach ökologischen Gesichtspunkten konzipierten Stadtteiles in Leipzig. Das ist ein großer Schritt für die Stadt“, erläutert Baubürgermeister Thomas Dienberg. „Wir freuen uns darauf, dass der Investor beim Projekt Leipzig 416 nun bald in die Umsetzung der anspruchsvollen gestalterischen und ökologischen Anforderungen gehen kann.“

Ausgangspunkt für den Masterplan war der Entwurf des Planungsteams Octagon Architekturkollektiv, Leipzig und Atelier Loidl, Berlin, der im August 2017 als Sieger aus einem städtebaulichen Werkstattverfahren hervorging. Dieses Konzept war unter Beteiligung der Öffentlichkeit sowie nach städtebaulichen und verkehrsplanerischen Aspekten weiterentwickelt worden.

In der zeitlichen Umsetzung des Großprojektes hatte es mehrfach Verzögerungen gegeben, die unter anderem auf Eigentümerwechsel zurückzuführen waren. Nach dem Verkauf des Areals von der CG Gruppe AG an die Leipzig 416 im Oktober 2019 begannen unverzüglich die Verhandlungen mit dem neuen Vorhabenträger. Einer der kompliziertesten Themenkomplexe war dabei die Sicherung von Erwerbs- und Ankaufsrechten, beispielsweise für öffentliche Straßen, Wege und Grünflächen, aber auch für Schulen, Kitas und Kultureinrichtungen, zugunsten der Stadt.

Leipziger Zeitung Nr. 85: Leben unter Corona-Bedingungen und die sehr philosophische Frage der Freiheit

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