Anlässlich des fünften Jahrestags des Klimavertrags von Paris kündigen für dieses Wochenende verschiedene Akteure Proteste in deutschen Braunkohleregionen an. Sie kritisieren den späten deutschen Kohleausstieg und fordern eine Politik, die das Klima tatsächlich schützt. Auf der UN-Klimakonferenz von Paris hatten sich am 12.12.2015 die Staaten der Erde darauf geeinigt, die Erderhitzung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. Wegen der weiteren massenhaften Verbrennung von fossilen Rohstoffen steuert die Menschheit derzeit jedoch auf eine unkontrollierte Erhitzung des Planeten zu.

„Bei uns im Rheinland wird die Klimakrise gemacht. Der Kohlekonzern RWE will hier bald das Dorf Lützerath abreißen, um die Kohle darunter zu verfeuern. Doch die Abbaggerung von Lützerath ist nicht mit der Einhaltung der 1,5 Grad-Grenze zu vereinbaren. RWE pocht auf die Einhaltung von Verträgen, doch das Pariser Klimaabkommen ist der Vertrag, der hier gebrochen wird – und dieser Vertragsbruch bedroht unser aller Leben“, so David Dresen aus dem ebenfalls bedrohten Dorf Kuckum.

Die Aktionen am Wochenende sind vielfältig: Am Freitag den 11.12. veranstaltet die Initiative „Gemeinschaftsrevier“ eine Demonstration gegen die „Revierkonferenz“ der Zukunftsagentur Rheinisches Revier. Die Initiative kritisiert die Konferenz als „undemokratisch“ und fordert einen „gerechten, ökologischen Strukturwandel“ für die Region. Treffpunkt der Demonstration ist der Bahnhof Alsdorf-Busch um 14 Uhr.

Am Samstag ab 12 Uhr haben verschiedene Leipziger Klimagruppen sowie die Seebrücke Leipzig zu mehreren Kundgebungen in der Leipziger Innenstadt aufgerufen. Die Startpunkte sind am Augustusplatz, Simsonplatz und Marktplatz.

Am Sonntag den 13.12. können interessierte Bürge/-*innen beim Dorfspaziergang von „Alle Dörfer Bleiben“ die bedrohten Ortschaften im Rheinland kennenlernen. Startpunkt des Spaziergangs ist um 11:30 Uhr auf der Wiese bei der Keyenberger Kirche.

Bei allen Veranstaltungen sind die Teilnehmenden angehalten, zum Corona-Schutz Masken zu tragen und auf den Mindestabstand zu achten.

Wanja Köster von Alle Dörfer bleiben Lausitz zu den Protesten in Leipzig: „Im sorbischen Mühlrose hat der Kohlekonzern LEAG diesen Sommer Häuser abgerissen, obwohl er nicht einmal eine Genehmigung hat, die Kohle unter dem Dorf zu verbrennen. Damit zerstört die LEAG auf baulicher Ebene, was sie in den letzten Jahrzehnten schon mithilfe von Fehlinformationen und psychischem Druck auf sozialer Ebene zerstört hat: lebendige Dorfgemeinschaft. Dem setzen wir unseren Widerstand entgegen, in Mühlrose und allen bedrohten Dörfern und Wäldern!“

Im Übereinkommen von Paris haben sich 194 Staaten sowie die Europäische Union dazu bekannt, die Erhitzung der Erde auf deutlich unter 2 Grad, möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. Die im Zuge des Übereinkommens festgelegten deutschen Klimaziele reichen jedoch nicht für die Einhaltung der 2 Grad-Grenze.

Der Umsiedlungsvertrag begründet überhaupt nicht, dass die LEAG an die Kohle unter Mühlrose darf + Update

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