Für das Sanierungsgebiet „Zentraler Bereich Lindenauer Hafen“ soll in diesem Jahr planmäßig die Sanierungssatzung aufgehoben werden. Damit entfallen für den rund 17 Hektar großen Bereich die Vorschriften des besonderen Städtebaurechts (§§ 136 ff. Baugesetzbuch). Dies hat die Stadtspitze jetzt auf Vorschlag von Baubürgermeister Thomas Dienberg auf den Weg gebracht. Der Stadtrat entscheidet abschließend darüber.

Wenn die Sanierungsziele für ein Gebiet weitgehend erreicht sind, müssen die entsprechenden Satzungen aufgehoben werden. Dies ist für das Gebiet rings um den Lindenauer Hafen der Fall. So sollte unter anderem das nie ans Wasserstraßennetz angeschlossene Hafenbecken im Stadtteil planerisch weiterentwickelt und an den Karl-Heine-Kanal angebunden werden – allerdings kommt ihm auch künftig keine Bedeutung als Wasserstraße der Binnenschifffahrt zu. Zudem war vorgesehen, das Gebiet besser in das Leipziger Straßen- und Wegenetz zu integrieren.

Zwischen 2010 und 2013 wurde auf Grundlage der Masterplanung für das Gebiet der Bebauungsplan Nr. 349 erarbeitet. Parallel hierzu konnten Teile des Areals freigelegt und gerodet werden. Nach einer Neuordnung der Grundstücke konnten diese ebenfalls ab 2013 vermarktet werden. Alle sind inzwischen am Markt platziert – bis 2022 entstehen hier insgesamt rund 480 Wohnungen, eine Kindertagesstätte mit 205 Plätzen sowie acht bis zehn Gewerbeeinheiten.

Einige Objekte sind bereits bezogen, auf der Freifläche zwischen den Stadthäusern und dem Wendehammer soll noch ein Spielplatz entstehen, dessen Planung noch dieses Jahr abgeschlossen wird. Der 3.730 Quadratmeter große Spielplatz selbst wird als „Naturerlebnisraum“ gestaltet mit viel Bäumen, Sträuchern, Gräser und Blütenpflanzen und abwechslungsreichen Bodenmodellierungen.

Auch die Promenade am Hafenbecken wurde geschaffen. Am Lindenauer Hafen ist in den vergangenen Jahren ein neues, wassernahes Stadtviertel entstanden, eine blaue Verbindung ins Stadtzentrum.

In den Jahren zwischen 2004 und 2020 wurden vor Ort insgesamt 19,63 Millionen Euro investiert, etwa aus den Programmen Stadtumbau Ost sowie Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahme. Bei der Vermarktung der Grundstücke wurden zudem rund 10,5 Millionen Euro eingenommen. Die treuhänderisch für die Stadt tätige Sanierungsträgerin LESG mbH konnte insgesamt die Einnahmeerwartungen um rund 2,5 Millionen Euro und somit um etwa ein Drittel übertreffen.

Städtebauliche Sanierungsverfahren sollen die Lebensqualität steigern, entsprechende bauliche Missstände beseitigen und die Wettbewerbsfähigkeit der Stadt insgesamt fördern. Weitere Informationen zum Sanierungsgebiet gibt es online unter www.leipzig.de/lindenauer-hafen.

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