Partnerschaftliche Hilfe für ihre ärztlichen Kollegen eines Krankenhauses in Madagaskar leisten Neurochirurgen des Leipziger Universitätsklinikums (UKL): Per Post geben sie einwandfreies OP-Material, welches entsorgt werden müsste, an das „Centre Hopitalier Universitaire“ in der Stadt Toamasina weiter. Dort wird die Spende dankbar erwartet.

Auf einer Urlaubsreise vor etwa drei Jahren knüpfte Prof. Dirk Winkler, Oberarzt und stellvertretender Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie am UKL, Kontakte zum Uniklinikum in Toamasina. In der Hafenstadt direkt an der Ostküste Madagaskars leben etwa 280.000 Einwohner.

Per E-Mail oder WhatsApp blieb man im Gespräch und die Idee, qualitativ hochwertiges OP-Material zu spenden statt es zu entsorgen, wuchs und wurde konkreter. „Eine faszinierende Pflanzen- und Tierwelt reicht nicht, sondern es bedarf der dringenden Unterstützung mit dem Nötigsten, um die Menschen in Madagaskar in das 21. Jahrhundert zu begleiten“, sagt Prof. Winkler zu seiner Motivation, eine solche Aktion auf die Beine zu stellen.

Mittlerweile kennen die Mitarbeiter im Zentral-OP des UKL die gelbe Kiste mit der Aufschrift „Prof. Winkler“, und füllen sie regelmäßig. Denn darin landen die Materialien, die für das nächste Paket auf die Insel im Indischen Ozean in Frage kommen. Constanze Drephal und Mike Löffelmann von der Leitung des Zentral-OP haben immer ein Auge darauf, dass sich die Kiste füllt, aber auch nur das darin landet, was verschickt werden kann, bevor sich Dr. Ronny Grunert von der neurochirurgischen Klinik um die Logistik rund um den Versand kümmert.

Hauptsächlich Naht- und Verbandsmaterial gehen auf die Reise auf die Insel am südlichen Ende von Afrika – Materialien, deren Ablaufdatum überschritten ist und die nach den strengen deutschen Richtlinien nicht mehr verwendet werden dürfen. „Doch trotz dieses Überschreitens des aufgedruckten Datums behalten die Produkte – ähnlich wie bei Lebensmitteln – noch längere Zeit ihre einwandfreie Qualität und können unbesorgt verwendet werden“, betont Dr. Grunert.

Die Sendung jetzt ist die mittlerweile dritte Lieferung. Jeweils drei Pakete gingen auch schon im August und im Dezember 2020 an das Krankenhaus in Toamasina. Klar als „medical aid“ – medizinische Hilfsleistung – gekennzeichnet, erreichten die Lieferungen auch im Corona-Jahr problemlos ihre Empfänger. Und dort zeigt man sich sehr erfreut, fehlen die Dinge, die die Pakete enthalten, denn auch wirklich. Die Spendenaktion soll auf jeden Fall weitergehen. Bleibt also zu hoffen, dass die gelbe Kiste im Zentral-OP immer gut gefüllt wird.

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